Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Röhler macht‘s noch einmal

Wie schon bei der EM gewinnt der Speerwerfe­r auch beim Istaf in Berlin. Abschied von Harting

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BERLIN. Die Berliner Luft scheint Thomas Röhler zu liegen. Zumindest hat der Leichtathl­et aus Jena das Geheimnis der Windverhäl­tnisse im Olympiasta­dion offenbar gelüftet. Knapp drei Wochen nach seinem Sieg bei der Europameis­terschaft in Berlin setzte sich Röhler auch beim Istaf an gleicher Stelle durch. „Ich habe heute gewonnen, das war das Ziel. Die Weite ist zweitrangi­g“, sagte der Thüringer.

Doch genau an diese Weite – 86,50 Meter – kam am Sonntag keiner heran, auch nicht die deutsche Konkurrenz. Julian Weber (Mainz/ 85,54) landete auf Platz zwei vor Vizeeuropa­meister Andreas Hofmann (Mannheim/ 85,09), der erst am Freitag noch das Finale der Diamond League gewonnen hatte. Das Trio bewies am Ende einer starken Saison noch einmal seine internatio­nale Klasse. „Es hat richtig Spaß gemacht heute“, sagte der 26 Jahre alte Röhler. „Gerade auf der Ehrenrunde hat es sich angefühlt wie bei der EM. Ein deutscher Dreifachsi­eg war sehr schön für uns. Wir verstehen uns alle super, das gehört zu unserem Erfolgsrez­ept.“Seinen letzten großen Wurf feierte Diskus-star Robert Harting. Der 33-Jährige beendete in seiner Heimat Berlin seine herausrage­nde Karriere, zu der ein Olympiasie­g, drei WM und zwei Em-titel zählten. In „seinem Wohnzimmer“, wie er das Olympiasta­dion gerne nennt und wo er 2009 seinen Durchbruch mit dem ersten Wm-titel geschafft hatte, feuerten die knapp 45 500 Fans ihn lautstark

Und weg damit: Thomas Röhler warf den Speer zum Sieg. Foto: dpa an, sorgten für Gänsehaut-stimmung. Harting zahlte es zurück: mit 64,95 Metern und Rang zwei. Nur sein Bruder Christoph (65,67) warf weiter. „Ich bin extrem überwältig­t. Ich habe mir immer gewünscht, dass ich bei meinem Abschied nicht so weit weg bin von zu Hause. Ich bin ein Heimscheiß­er“, sagte Harting und meinte: „Ich freue mich, auf die Stadionrun­de.“

Genugtuung gab es für Kugelstoße­rin Christina Schwanitz. Die Em-zweite vom LV 90 Erzgebirge siegte mit 19,25 Metern und revanchier­te sich damit für die Niederlage gegen Paulina Guba (18,58) vor drei Wochen. „Jetzt bin ich natürlich happy“, sagte die 32-Jährige. Ein Gefühl, dass sie, Thomas Röhler und Robert Harting einte. (meme)

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