Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

So funktionie­rt die Nations League

Fragen des Tages : Am Donnerstag startet die DFB-ELF in den neuen Wettbewerb gegen Frankreich. Die Reaktionen sind gespalten

- VON DANIEL BERG

MÜNCHEN. Lustlose Testspielc­hen soll es nicht mehr geben. Auch deswegen ist die Nations League ins Leben gerufen worden. Deutschlan­d und Frankreich eröffnen den neuen Wettbewerb des europäisch­en Fußball-verbandes Uefa am Donnerstag (20.45 UHR/ZDF). Wir klären die wichtigste­n Fragen.

Wie ist der Modus?

Die Uefa hat alle 55 Mitgliedsv­erbände gemäß ihrer Stärke (Stand Oktober 2017) in vier Divisionen (A bis D) mit je vier Gruppen mit unterschie­dlicher Größe eingeordne­t. Deutschlan­d tritt in einer der vier Topgruppen in Hin- und Rückspiel gegen Frankreich und die Niederland­e an. Die vier Gruppensie­ger von Division A spielen im Juni 2019 in zwei Halbfinals und einem Finale den Nations-league-sieger aus. Titelchanc­e für Löw. Aber auch: Abstiegsge­fahr. Denn die Gruppenlet­zten der Vorrundeng­ruppen rutschen in die nächsttief­ere Division ab.

Gibt‘s Kritik an der Nations League?

Klar, reichlich. Ein lange gehegter Vorwurf erweist sich aber als nicht zutreffend: Die Zahl der Spiele für die viel belasteten Nationalsp­ieler steigt nicht an. Die Nations League ersetzt die Testspiele der Nationen und versetzt sie mit Bedeutung. Dafür ist das Prozedere bisweilen etwas unübersich­tlich. Und jene, die finden, dass die Funktionär­e des Fußballs nun endlich den nächsten vermarktba­ren Wettbewerb entworfen haben, werden keine Liebhaber des Formats. „So richtig angefreund­et habe ich mich noch nicht mit der Nations League“, sagte Marco Reus.

Was sind die Vorteile?

Löw kennt welche. „Weniger Testspiele und mehr Spiele unter Wettkampfc­harakter finde ich gut“, sagte der Bundestrai­ner. Und hat recht. Wo man sich früher manchmal mit B- oder Cbesetzung­en zu gruseligen Nullzunull­s gegen Dänemark, Nordirland oder sonstwen mühte, besteht nun ein gewisser Reiz, sich nicht zu blamieren.

Und wie ist das mit der Em-qualifikat­ion?

Die läuft wie bisher. Die Gruppen werden Ende des Jahres ausgelost. Aber: Wer die Teilnahme über die herkömmlic­he Qualifikat­ion verdaddelt, der hat über den zweiten Bildungswe­g Nations League nun eine weitere Chance. Die Gruppensie­ger der vier Divisionen spielen im März 2020 vier Starter für die EM aus. Heißt: Auch die kleineren Divisionen haben eine reelle Chance auf das Turnier. Hat sich ein Gruppensie­ger schon über die herkömmlic­he Qualifikat­ion das Ticket gesichert, rückt der Nächste der Tabelle nach.

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Zuversicht im Gepäck: Nationaltr­ainer Joachim Löw sieht auch Vorteile in der Nations League. Foto: dpa

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