Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Lasersignale an Außerirdische möglich
Forscher: Ob es gemacht werden sollte, ist eine andere Frage
CAMBRIDGE. Mit heute existierender Lasertechnik kann die Menschheit sich bei möglichen anderen Zivilisationen im All bemerkbar machen. Das zeigt eine Machbarkeitsstudie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. „Es wäre ein herausforderndes Projekt, aber kein unmögliches“, betonte Studienautor James Clark. Ob es eine gute Idee ist, Aliens anzulocken, lässt der Student dabei offen.
Clark hatte untersucht, ob sich mit heute existierender Technologie die Sonne so weit überstrahlen lässt, dass eine ferne Zivilisation auf ein künstliches Leuchtsignal aufmerksam werden könnte. Tatsächlich wäre dies möglich, wie Clark berechnet hat. Ein zwei Megawatt starker Infrarotlaser, der durch ein 30 Meter großes Teleskop scharf gebündelt ins All leuchtet, würde sich demnach deutlich von der Sonne abheben. In der damit beleuchteten Region und bei der benutzten Licht-wellenlänge wäre das Signal sogar noch in bis zu 20.000 Lichtjahren Entfernung nachzuweisen, erläutert der Autor – das sind rund 80 Prozent der Strecke bis zum Zentrum der Milchstraße.
Der Laser muss sehr stark sein und das Teleskop sehr groß, aber beides liegt im Rahmen der verfügbaren Technologie. So baut die Europäische Südsternwarte Eso in den chilenischen Anden derzeit ein Teleskop mit 39 Metern Durchmesser für astronomische Beobachtungen.
Die Us-luftwaffe hat einen Megawatt-laser entwickelt, der dazu dienen sollte, feindliche Raketen vom Himmel zu schießen, inzwischen aber stillgelegt ist. Zum Vergleich: Laserpointer sind üblicherweise eine Million Mal schwächer. Satelliten im Erdorbit müssten sich vor dem gebündelten Laserstrahl hüten, um keine Schäden zu riskieren, hieß es. (dpa)