Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Kurze Beine – langer Atem
Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner. Und die Weimaraner unterscheiden sich von mir vor allem dadurch, dass sie als Sportskanonen gelten.
Ich dagegen finde Bewegung gut, aber bitte alles in Maßen.
Mein Frauchen hat jüngst folgenden Tipp gelesen: Passt ein
Hund von der Größe her in eine Handtasche, kommt er als Trainingspartner zum gemeinsamen Joggen mit seinem Halter nicht infrage. Denn das ist schlecht für die Gelenke und Muskeln des kleinen Vierbeiners. So steht es im Hundemagazin „Dogs“.
Die Tasche, in die ich passe, ist meine Reisetasche, mit der ich gerne auf Bahnfahrten gehe. Faustregel: Je kürzer die Beine, desto weniger Ausdauersport. Wobei: Was ist dann eigentlich mit dem Dackel, der mit auf die Jagd geht?
Was mich gestört hat, ist die Behauptung, dass es sich bei Möpsen generell um nicht frei atmende Züchtungen handele, die größeren sportlichen Belastungen nicht gewachsen seien. Es ist ja so: Erstens bin ich ein Sportmops. Das heißt: Ich kann ziemlich gut ziemlich lange mit meinen Menschen wandern; kurze Beine, langer Atem also. Und mit dem Schnaufen kriege ich nur in einer Situation ein Problem: Wenn das Thermometer über 30 Grad klettern. Aber dann, so habe ich in diesem Sommer beobachtet, schnaufen auch viele Menschen schwer – und die ach so agilen Sporthunde waren auch kaum noch auf den Straßen unterwegs...
Aber es stimmt schon: Joggen sollen andere. Und dabei ist ganz wichtig, dass der sporttreibende Hund ausgewachsen sein sollte. So wie man ja auch Hundekinder keine Treppen rauf- und runterlaufen lassen soll. Erst mit etwa anderthalb Jahren ist der Knochen- und Muskelapparat richtig ausgebildet. Nur gut, dass das bei mir einst beachtete wurde.
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