Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Erst Baumschmuck, dann Mütze für das Kuscheltier
Das Adventsbasteln in der Bibliothek in Dingelstädt wird nicht nur von den Dingelstädtern rege genutzt
DINGELSTÄDT. Wichtiger Hinweis an alle Leser, die sich im Advent kreativ betätigen, sich und auch anderen zur Freude: Alte Zeitungen und Werbeprospekte ausnahmsweise mal nicht in der blauen Tonne entsorgen, sondern Stricke daraus drehen und als Bastelmaterial verwenden, beispielsweise für Weihnachtssterne oder für Laternen.
Wer Kugeln bevorzugt, die garantiert nie kaputt gehen und auch dem Absturz vom Baum standhalten, braucht Styroporkugeln, viele Reißzwecken zum „Hineinpieksen“und eine gehörige Portion Geduld, bis auch die letzte silberne oder goldene Zwecke als Dekomaterial verwendet wurde.
Das Adventsbasteln für Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern in der Stadtbibliothek Dingelstädt, diesmal am vergangenen Samstag von 11 bis 15 Uhr, hat sich inzwischen bestens bewährt. Es kommen nicht nur Besucher aus der Unstrutstadt, sondern auch aus den umliegenden Dörfern.
Punkt 11 Uhr standen die ersten kleinen und großen Bastler vor der Tür, andere bevorzugten den Nachmittag, einige hatten sogar schon im Laufe der Woche ihr Kommen angesagt. Es hat seinen besonderen Reiz, sich zwischen den Bücherregalen sitzend an verschiedenen Stationen, auf Wunsch unter Anleitung, zu betätigen. In den Bastelpausen verlockten Bücher zum Anschauen, gab es Stärkung in Form von Kinderpunsch und Plätzchen. Somit ist die Bibliothek im Bürgerhaus „Franz Huhnstock“einmal mehr ein Ort der Begegnung und Kommunikation.
Die Bibliotheksleiterin Jutta Drechsel kann sich auf Unterstützung verlassen – bei der Vorbereitung und am Tag selbst. Ihr zur Seite standen Birgit Stöber, Annelie Günther, Ute Keßlerbrauhardt sowie als einstige Abiturienten des Dingelstädter St. Josef-gymnasiums Johanna und Johannes. Johanna Mock ist als Bibliothekarin an der Fachhochschule Erfurt tätig, Johannes Pilz studiert an der Universität Erfurt Literaturwissenschaft.
Weihnachtskarten wurden mit Buntstiften, Filzstiften und Wasserfarben verziert. Zum guten alten Kartoffeldruck kam das Stempeln mit Hilfe von Haushaltsschwämmen.
Frühstückstüten verwandelten sich in Sterne, Verpackungen für Geldgeschenke lagen als Muster zum Nachmachen bereit, Teelichthalter wurden individuell verziert. Dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt waren, bewies auch die folgende Begebenheit: Beim Fertigen einer Mini-wollmütze als Anhänger für den Adventsstrauß oder den Weihnachtsbaum verkündete eine junge Besucherin: „Und wenn die dann später nicht mehr für den Weihnachtsbaum gebraucht wird, setze ich sie meinem kleinsten Kuscheltier auf.“