Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Jung oder ostdeutsch
Ein neuer General für die CDU
Weiter so? Aufbruch? Die Cdu-delegierten haben sich für die Sicherheitsvariante entschieden. Wenn auch knapp: 35 Stimmen trennten Annegret Kramp-karrenbauer und Friedrich
Merz am Schluss. „AKK“beerbt Angela Merkel an der Spitze der Volkspartei, die in diesem Jahr vor allem mit verlorenen Wahlen aufgefallen ist.
Die Saarländerin muss jetzt liefern – und zeigen, dass sie vor allem eines nicht ist: Mini-merkel, wie sie in den vergangenen Wochen oft spöttisch bezeichnet wurde. Dafür hat sie gestern in Hamburg mit einer ordentlichen Performance den Grundstein gelegt und deutlich gemacht, welche Verdienste sie sich in der Vergangenheit erworben hat.
Dabei steht für die Partei im Fokus, dass die Basis stärker Gehör findet. Die ostdeutschen Bundesländer muss die neue Parteivorsitzende ebenso stark einbinden. Nach dem Ausscheiden Merkels sollen zwei Ostdeutsche, der sächsische Ministerpräsident Kretschmann und Thüringens Landeschef Mike Mohring, in die Cduspitze aufrücken.
Eine deutliche Stärkung der Ostverbände würde aber vor allem dann erfolgen, wenn Kramp-karrenbauer sich heute dafür entscheidet, einen Generalsekretär aus Ostdeutschland vorzuschlagen. Am besten einen jungen.
Mit Christian Hirte hat immerhin ein agiler Ostbeauftragter der Bundesregierung seinen Platz in Berlin gefunden, auch wenn der erst ein knappes Jahr im Amt ist, was gegen diese Personalie spricht.
Ein Signal an die Jugend in der Partei wäre es indes, und hier halten sich Gerüchte hartnäckig, dass sie den Vorsitzenden der Jungen Union, Paul Ziemiak, für ihre Nachfolge vorschlägt.