Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Kittel: „Zabels Tipps sind eine große Hilfe“
Der langjährige Telekom-sprinter wird in der kommenden Saison Performance Manager bei Katusha-alpecin
KOBLENZ. Erik Zabel kehrt nach über fünfjähriger Zwangspause im Zuge seiner Dopingsünden in den Radsport zurück und soll Marcel Kittel wieder zurück in die Spur bringen.
Der langjährige Telekomsprinter wird in der kommenden Saison Performance Manager bei Katusha-alpecin - jenem Rennstall, bei dem er 2013 im Zuge seines zweiten Doping-geständnisses den Posten des Sportdirektors abgeben musste. Nun folgt das Comeback des früheren Sprintstars, der mit seinem Know-how dem erfolgreichsten deutschen, zuletzt aber arg schwächelnden Touretappensieger helfen soll. Zabel zeigte sich bei seinem Comeback-auftritt bei der Teampräsentation in Koblenz am Freitag gut gelaunt, blieb aber auch bescheiden. Er wolle lieber im Hintergrund arbeiten, meinte Zabel und lächelte.
Die Personalie Zabel birgt eine gewisse Brisanz. 2013 hatte der einstige Topsprinter ein weiteres Doping-geständnis ablegen müssen, nachdem er im Zuge eines Berichts des französischen Senats als Epo-sünder bei der Tour de France 1998 aufgeflogen war. Danach verlor Zabel all seine Tätigkeiten im Radsport und trat bei den Rennen nur noch als Privatier und Vater seines Sohnes Rick auf, der ebenfalls für Katusha fährt.
Kittel zeigte sich offen für eine Zusammenarbeit: „Ich denke, wir können von Eriks Rennerfahrung profitieren. Seine Tipps sind eine große Hilfe. Ich arbeite das erste Mal mit ihm zusammen, klar ist das eine Hilfe.“Hilfe kann Kittel nach der ernüchternden Saison 2018 gebrauchen. Der 30-Jährige, den sie in Frankreich nach insgesamt 14 Tour-etappensiegen schon ehrfürchtig „Le Kaiser“nannten, blickt auf ein schwieriges erstes Jahr bei seinem neuen Team zurück. „Es ist wichtig, auch erhobenen Hauptes aus einem beschissenen Jahr zu gehen. Mein Ansporn ist, dass wir es 2019 besser machen als dieses Jahr. Auch darum bin ich bei Katusha geblieben. Ich habe mir gesagt: Ich will nicht so gehen“, betonte der Superstar, der das Jahr 2018 abgehakt habe. (dpa)