Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Bürger sagen Weihnachtsbäumen Ade
Jugendfeuerwehren sammeln ausgediente Weihnachtsbäume ein. Freude über Süßes und Spenden
EICHSFELD. Nun hat es sich vielerorts ausgeweihnachtet. Denn einige Jugendabteilungen der Feuerwehren im Eichsfeld waren am Samstag unterwegs, um Weihnachtsbäume einzusammeln. So streiften die jungen Kammeraden unterstützt von ihren älteren Kollegen trotz Regenwetter zum Beispiel durch Dingelstädt, Heiligenstadt, Teistungen und Haynrode. Als Dankeschön gab es Süßigkeiten und auch kleine Spenden. Die meisten Bäume werden bei Mai- und Osterfeuern verbrannt werden. In Haynrode gingen es ihnen gleich am Samstag an den Kragen.
EICHSFELD. Das schmuddelige Wetter hielt den Nachwuchs der Eichsfelder Feuerwehrvereine am Samstag nicht davon ab, den Bürgern in den Städten und Dörfern einen nützlichen Dienst zu erweisen. Sie machten sich nämlich auf den Weg, die ausgedienten Weihnachtsbäume einzusammeln. David Petri, Jugendwart der Feuerwehr Dingelstädt, hatte mit seinen Kollegen die Kinder in Einsatzkleidung und Warnwesten gesteckt und sie mit auf seine Tour durch das Stadtgebiet genommen. Gleich mit dem ersten Baum kam eine Überraschung für die Nachwuchsfeuerwehrleute um die Ecke. Denn der hatte noch Schmuck an seinen Zweigen. Der bestand aber nicht aus Lametta und Glaskugeln, sondern aus Süßigkeiten. Die Freude der kleinen war groß, auch wenn es von vielen anderen Bürgern der Stadt Süßes und Spenden für die Jugendarbeit gab. Da flogen mitunter die Geldstücke vom Himmel – oder besser aus dem drittenstock–indiehändederfleißigen Helfer. Enrico Klingebiel sprach zusätzlich zu diesem positiven Nebeneffekt der Aktion auch die Tatsache an, dass die Kinder an diesem Tag auch das sichere Bewegen im Verkehrsraum üben würden. „Außerdem lernen sie, im Team zu arbeiten.“Denn jeder hatte so seine Aufgaben. Und wenn er nicht groß genug war, um den Baum auf den Transporter zu heben, dann wurde er kurzerhand hochgehoben. So machte es David Petri zum Beispiel immer wieder mit dem kleinen Pius. Nach der Aktion trafen sich alle Trupps an der Feuerwehr, um sich mit Getränken und frisch gekochter Soljanka zu stärken. In Heiligenstadt waren mehr als 50 Helfer von Jugendfeuerwehr, Einsatzabteilung, Technischem Hilfswerk (THW) und Pfadfinder ebenfalls ab 9 Uhr unterwegs. Die Anwohner waren sehr froh über den kostenund sorgenfreien Abholservice und zeigten sich oft mit einer kleinen Spende dankbar, berichtet die Heiligenstädter Feuerwehr. „Damit unterstützen sie die Jugendarbeit im kommenden Jahr.“Die zahlreichen Bäume transportierten die Helfer der Einsatzabteilung mit drei Lkw und zwei Kleintransportern auf das städtische Gelände in der Flinsberger Straße. Das THW unterstützte sie dabei mit zwei weiteren Fahrzeugen. So konnten die Bäume zügig eingesammelt werden. Diese sollen wieder traditionell im April dem Osterfeuer als Nahrung dienen. Während des langen Fußmarschs versorgte ein Mitglied der Einsatzabteilung die fleißigen Läufer mit belegten Brötchen. „Ein besonderer Dank gilt hier der Fleischerei Klöppner aus Heiligenstadt, welche diese kostenfrei zur Verfügung stellte“, heißt es von der Feuerwehr weiter. Um 15 Uhr erreichten die letzten Gruppen nach einer anstrengenden, aber vor allem erfolgreichen Weihnachtsbaumaktion wieder die Feuerwache. Auch in Teistungen waren die Mitglieder der Jugendfeuerwehr am Samstag unterwegs. Und auch in Haynrode. Dort wurden die gesammelten Nadelbäume gleich am Abend hinter der Salzbornhalle verbrannt. Jeder, der einen Weihnachtsbaum abgab, bekam einen Glühwein. Und wer den Baum zum ersten Fest in der Gemeinde im neuen Jahr nicht selbst bringen konnte, der ließ ihn abholen. Dabei verteilten die Jungen und Mädchen der Jugendwehr Glühweinmarken, so dass sich am Abend zahlreiche Bürger an der Salzbornhalle einfanden. In Wilbich beispielsweise können die Weihnachtsbäume noch eine Weile stehen bleiben. Dort hat sich die Jugendfeuerwehr für den 2. Februar vorgenommen, die Bäume einzusammeln. Die werden dann auf dem Sportplatz aufgeschichtet, wo sie zum Maifeuer verbrannt werden. Über rege Teilnahme an der Aktion sowie eine kleine Spende würden sich die Kinder der Jugendfeuerwehr sehr freuen.