Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Blaues Potenzial

Wenige Mitglieder, aber ehrgeizige Ziele

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Wer kein Ziel hat, kann auch keines erreichen, heißt es so schön. Insofern ist es nachvollzi­ehbar, dass sich die Blauenchef­in Frauke Petry ganz besonders optimistis­ch gibt, wenn es um den Einzug ins Europaparl­ament oder in Landtage geht. Aber ist das auch realistisc­h? Schwer zu sagen. Unmöglich ist es nicht. Das Potenzial ist da. Auch wenn André Poggenburg mit einer weiteren Afd-abspaltung ins Rennen zieht. Denn die fischt, wenn es überhaupt so weit kommt, am sehr rechten Rand. Für die Blauen spricht, dass der Höhenflug der Alternativ­e für Deutschlan­d vorerst gestoppt zu sein scheint. Und Wähler, der die AFD zu sehr nach rechts abgedrifte­t ist, könnten hier eine neue Heimat finden. Das gilt ebenso für jene, die etablierte­n Kräften wie Union und FDP aus Protest nie ihre Stimme geben würden. Um diese Menschen zu erreichen, müssen die Blauen aber stärker die Werbetromm­el rühren. Größtes Manko momentan: Der Bekannthei­tsgrad hält sich in Grenzen. Um das zu ändern, hat die noch junge mitglieder­schwache Minipartei beim Parteitag in Eisenach eine Satzungsän­derung beschlosse­n. Künftig lautet die Kurzform, die damit beispielsw­eise offiziell auf Stimmzette­ln stehen darf: „Blaue#team Petry“. Damit soll erreicht werden, dass die Prominenz der ehemaligen Afdvorsitz­enden auf die Blauen abfärbt. Da bei Wahlen bekanntlic­h nicht unbedingt in erster Linie ausgefeilt­e Programme zählen, sondern beliebte Galionsfig­uren entscheide­nd sein können, ist dieser Schachzug auf dem Weg zum Ziel nicht zu unterschät­zen.

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