Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

„Viel größer als Tennis“

Struff und Zverev setzen auf die Familie – und schlagen ab heute in Halle auf. Federer ist der Top-Favorit auf Rasen

- FOTO: STEIN/DPA FOTO: STEIN/DPA

Jungpapa Jan-Lennard Struff hat derzeit einen ganz besonderen Antrieb. „Das ist viel größer als Tennis“, sagte der 29-Jährige in Stuttgart über die Geburt seines mittlerwei­le knapp drei Monate alten Sohnes Henri. Diese habe ihn zu bisher unerreicht­en Höhen gepusht – auch auf Rasen.

Bei den French Open in Paris erreichte Struff erstmals ein Grand-Slam-Achtelfina­le, nun gelang auch die Umstellung von Sand auf das edle Grün problemlos. Zwar verpasste der Davis-Cup-Spieler aus Warstein in der Schwabenme­tropole auch im siebten Anlauf ein ATP-Finale, doch Trost fand er relativ schnell: „Wenn man ein Match Tennis-Profi Jan-Lennard Struff aus Warstein. verliert und der Kleine ist da, dann ist man nicht mehr so lange böse. Ein sehr gutes Gefühl.“

Für Struff geht es nun ins westfälisc­he Halle, wo er in sechs Versuchen nie über die erste Runde hinauskam. Es steht viel auf dem Spiel bei den Noventi Open, mit einem ähnlichen Lauf wie in Stuttgart könnte Struff eine Setzung in Wimbledon winken. Die steht bei Alexander Zverev außer Frage, der Weltrangli­stenfünfte Alexander Zverev – Weltrangli­sten-Fünfter aus Hamburg. aus Hamburg hat dennoch reichlich Arbeit vor sich. Gemeinsam mit Coach Ivan Lendl will der 22-Jährige vor allem an seinem Aufschlag arbeiten. „Das Doppelfehl­erThema muss ich jetzt irgendwie hinbekomme­n“, hatte Zverev nach seiner Auftaktnie­derlage gegen den deutschen Qualifikan­ten Dustin Brown gesagt.

Zverev sah aber noch keinen Grund zur Panik. „Die Rasensaiso­n hat gerade erst angefangen“, sagte er. In Stuttgart wurde Deutschlan­ds Nummer eins auch von (Ex-)Freundin Olga unterstütz­t, die nach der Trennung im April wieder in seiner Box saß. Fragen zu diesem Thema wollte Zverev am Weissenhof aber nicht beantworte­n. In Halle geht es vor allem um Spielpraxi­s, um rechtzeiti­g vor Wimbledon in Form zu kommen.

An der Londoner Church Road stand Zverev bisher einmal im Achtelfina­le (2017), der erhoffte Grand-Slam-Durchbruch lässt nach wie vor auf sich warten. In Halle wartet zum Auftakt am Montag der Niederländ­er Robin Haase, im Achtelfina­le könnte es zu einem deutschen Duell gegen Philipp Kohlschrei­ber kommen, der auf den Amerikaner Steve Johnson trifft.

Großer Favorit auf den Titel ist Rekordcham­pion Roger Federer. Der Schweizer peilt in Ostwestfal­en seinen insgesamt zehnten Triumph an, so oft hat er noch kein Turnier gewonnen. „Der Körper, der Kopf, alles ist bereit“, sagte der Weltrangli­stendritte vor seinem ersten Spiel in Halle, wo er zuletzt 2001 nicht zumindest bis ins Halbfinale gekommen war.

Und auch Federer vertraut auf den Erfolgsgar­anten Familie: Der 37-Jährige ist Vater von vier Kindern, den Zwillingsp­ärchen Myla und Charlene sowie Lennart und Leo. (sid)

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