Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Peric und Henkel treffen doppelt
Fußball-Verbandsliga: 1. SC Heiligenstadt besiegt am finalen Spieltag die SG Glücksbrunn Schweina klar mit 5:1
Fünf eigene Treffer, zwei Doppeltorschützen und in der Tabelle zum Saisonausklang noch einen Platz gutgemacht und nun Elfter – hinter Fußball-Verbandsligist 1. SC Heiligenstadt (SCH) liegt ein gelungener letzter Spieltag. 102 Zuschauer sahen im Gesundbrunnenstadion ein souveränes
5:1 (1:0) gegen den Vorletzten SG Glücksbrunn Schweina.
Ivan Peric (23./46.), mit 14 Saisontreffern gefährlichster Akteur der Kurstädter in der nun zu Ende gegangenen Spielzeit, Maximilian Henkel
(58./63.) und Robert Merfert
(78.) sorgten für den ersten Sieg des vormaligen Co-Trainers Daniel Papst, der kürzlich den bisherigen sportlichen Chef Axel Merfert abgelöst hatte. Papst wird in der Saison 2019/2020 wohl wieder als Co-Trainer fungieren. Der neue Coach soll laut Teammanager Christoph Rodenstock zeitnah – im Idealfall bereits Anfang dieser Woche – feststehen.
Schweina, das bereits das Hinspiel mit 0:3 verloren hatte, war ohne Einwechselspieler gekommen. „Hut ab, dass sie die Reise mit nut elf Mann angetreten haben“, lobte Rodenstock den Gegner, der sich nie hängen ließ und durch den Ehrentreffer des ehemaligen A-Junioren-Bundesligaspielers Justin Kaps (71.) belohnt wurde. Die Partie verlief insgesamt sehr fair. Schiedsrichter Roland Hillig (Großenehrich) musste bei sommerlicher Sonne und Temperaturen um die 25 Grad nicht eine gelbe Karte ziehen.
Für Ivan Peric dürfte Schweina spätestens ab jetzt zu den Lieblingsgegnern gehören. Im Hinspiel hatte der kroatische Angreifer in Diensten des SCH alle drei Treffer markiert, und in der Rückpartie packte Heiligenstadts Nummer elf noch zwei Tore obendrauf. Von 14 Saisontreffern sind Peric damit alleine fünf gegen Schweina geglückt eine durchaus ungewöhnliche Quote. Hätte der Kroate bei seinen weiteren Gelegenheiten nicht zu ungenau gezielt oder uneigennützig auf seine Mitspieler abgelegt, er wäre wohl endgültig zu Schweinas personifiziertem Alptraum geworden.
Allzu schwer machten es die Gäste Peric bei seinen Saisontoren 13 und 14 allerdings auch nicht. Beim 1:0 schoss er einen Querpass des auf der linken Seite vorgepreschten Nico Berger aus fünf Metern trocken in den rechten Winkel (23.), und auch seinen zweiten Tagestreffer markierte Peric aus kurzer Distanz, musste nach Hereingabe von Robert Merfert Sekunden nach der Halbzeit nur einen seiner neongelb-roten Schuhe hinhalten (46.).
Unter den Augen ihres ehemaligen Trainers Axel Merfert – der das 5:1 seines Sohnes Robert auf der Tribüne mit ausgestreckten Armen bejubelte –, legten die Kurstädter forsch los, liefen die Akteure des Vorletzten früh an und erspielten sich schon bald gute Gelegenheiten: Maximilian Lerchs 20-Meter-Linksschuss flog knapp am Pfosten vorbei (5.), und Maximilian Henkels verzog nach langem Pass frei vor dem gegenrischen Gehäuse (8.). Nach dem 1:0 durch Peric nahmen die Heiligenstädter bei Sommerwetter jedoch etwas den Fuß vom Gaspedal, mussten jedoch nur einmal durchatmen, als Schweinas Stefan Fischer den Ball aus kurzer Distanz über die Latte jagte (28.). „Nach der Führung haben wir das Tempo etwas rausgenommen“, gab Rodenstock zu.
Doch dafür legten die SCHAkteure, die fünf ihrer 15 Saisonheimspiele mit drei Punkten beenden konnten, in den abschließenden 45 Minuten der Spielzeit noch einmal zu. Henkel durfte nach dem zweiten Streich von Peric (46.) innerhalb von nur fünf Minuten dank der Vorlagen von Berger und Peric seinen Schweina-Doppelpack schnüren (58./63.), Robert Merfert gelang per Schrägschuss ins lange Eck das letzte Heiligenstädter Saisontor (78.). Das wäre fast dem eingewechselten A-Junior Marius Lamczyk vorbehalten geblieben, scheiterte aber frei vor Schweinas tapferem Keeper Sven Kallenbach (85.).
„Wir hatten vor der Saison einen Platz im Mittelfeld ausgegeben, deshalb kann man von einer positiven Serie sprechen“, analysierte Rodenstock, der sich dennoch noch etwas mehr mannschaftliche Weiterentwicklung gewünscht hätte. In der kommenden Saison werde „der Großteil der Truppe“wieder mit dabei sein, verrät Rodenstock. In Sachen Verstärkungen würde ein Offensivakteur, der mehr Spielmacher denn Vollstrecker sei, dem Team helfen, so Rodenstock.