Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Gaffer abhalten üben müssen
Seit vielen Jahren begleite ich regelmäßig die Kreisbegegnung des Jugendrotkreuzes. Immer an einem anderen Ort zeigen die Teams aus dem ganzen Eichsfeld, was sie in ihrer Freizeit gelernt haben, um Menschen das Leben zu retten. Am Samstag war es in Uder wieder einmal so weit. 175 junge Leute kämpften um den Sieg.
Als ich mit Florian Blacha vom DRK-Vorstand durch Uder zu den einzelnen Stationen kreiste, unterhielten wir uns. Er erzählte, dass an diesem Tag auch Ärzte da waren, deren Karriere sozusagen beim Jugendrotkreuz begann. „Als Vorbild für die Kinder“, so Blacha. Und dann stiegen wir bei der Station aus, an der die „Brandverletzung“versorgt werden musste. Drei Kinder kümmerten sich um den Verletzten, zwei aber hielten eine große Decke hoch. Ich blieb verwundert stehen, dann sah ich Florian Blacha verstehend an. So kannte ich es von den früheren Wettkämpfen nicht – ich kannte nicht, dass schon die Kinder lernen, ja lernen müssen, bei Unfällen einen Sichtschutz gegen Gaffer zu errichten. So weit ist es inzwischen gekommen, dass verletzte und hilflose Menschen geschütztwerdenmüssen–und deren Angehörige. Heute ist ein Foto schneller im Internet, als die Helfer helfen können. Für die Familien ist es ein echter Schock, unvorbereitet solche Bilder sehen zu müssen. Die Strafen für so etwas können nicht hoch genug sein!