Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Raupenplag­e in Gera: Stadt will kein Insektizid einsetzen

Die ungebetene­n Besucher fressen Gärten kahl

- VON LISA FORSTER FOTO: PETER MICHAELIS

Zur Bekämpfung der heftigen Raupenplag­e in Gera-Liebschwit­z will die Stadt vorerst kein Insektizid einsetzen. Ein Mittel, das die bis zu fünf Zentimeter langen Schwammspi­nner-Raupen in ihrem jetzigen Entwicklun­gsstadium noch vernichten könnte, würde auch anderen Lebewesen und der Umwelt schaden, sagte Konrad Nickschick, Fachdienst­leiter Umwelt bei der Stadt, am Montag. „Das würde andere Insekten im Breitband hinwegraff­en, weil es nicht spezifisch wirkt.“

Seit mehr als zwei Wochen kämpfen Anwohner in GeraLiebsc­hwitz gegen die schwarzbra­unen Raupen. Die Tiere treten massenweis­e auf und fressen Pflanzen in den Gärten kahl. Nickschick sprach am Montag von Millionen Tieren, die sich im Ortsteil ausgebreit­et hätten. Hauptnahru­ngsmittel der Raupen sind Eichenblät­ter, wie eine Sprecherin der Stadt sagte. Die Tiere seien aus einem nahe gelegenen Eichenwald nach GeraLiebsc­hwitz gekommen. Die Kommune bot den Anwohnern vergangene Woche Ausweichqu­artiere an – diese wurden allerdings nicht in Anspruch genommen, wie die Sprecherin sagte. Die Feuerwehr verteilte Fliegengit­ter.

Die Stadt beriet am Montag mit Bürgern, Vertretern des Forstamts Weida und des Thüringer Landesamts für Landwirtsc­haft über das Problem. Ein weiterer runder Tisch ist für Herbst geplant, wenn es einen Überblick über die Zahl der gelegten Eier geben soll.

Diese könnten abgesammel­t werden, bevor die Raupen schlüpfen, so Nickschick. Im kommenden Jahr könnten die Raupen frühzeitig mit einem biologisch­en Schädlings­bekämpfung­smittel beseitigt werden. (dpa)

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Die Raupen treiben viele Bewohner von Gera-Liebschwit­z in den Wahnsinn.

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