Liebe entfacht schnell neu

Zurück zu den Wurzeln – dieser Weg ist offensichtlich zeitgemäßer denn je. Während die Fußball-Szene über den möglichen Wechsel von Bayerns Mats Hummels zu Borussia Dortmund diskutiert, schloss sich Ron-Robert Zieler, seines Zeichens ebenfalls früherer Nationalspieler, wieder seinem alten Verein an. Für den Torhüter ging es von Stuttgart zum Mitabsteiger Hannover. Dort trifft er auf seinen einstigen TrainerFörderer Mirko Slomka.

Die Vorteile einer erneuten Zusammenarbeit liegen auf der Hand: Der Verein weiß, was er kriegt; der Spieler kennt die Gegebenheiten und braucht keine Eingewöhnungszeit. Die Dortmunder gelten als ausgesprochene Comeback-Spezialisten. Allen kritischen Fan-Stimmen zum Trotz scheuten sie die Rückholaktion weder bei Nuri Sahin (Real Madrid), noch bei Shinji Kagawa (Manchester United) oder Mario Götze (Bayern München). Und auch bei Hummels werden sich die BVBVerantwortlichen nicht vom Rauschen in den sozialen Netzwerken beeindrucken lassen.

Dafür wäre der Transfer des einstigen Kapitäns zu sinnvoll. Hummels bestritt eine KlasseRückrunde; ist vom Fachmagazin „kicker“zu Recht zum besten Innenverteidiger gewählt worden. Tempodefizite hin oder her–imAufbau-,Stellungs-und Kopfballspiel setzt er noch immer Maßstäbe. Hinzu kommen Routine und Führungsqualitäten – ein Gewinn für das junge Dortmunder Team. Der 30-Jährige selbst wäre dort, anders als bei den neuformierten Bayern, unumstrittene Stammkraft.

Und die Fans? Die Erfahrung lehrt: Stimmt die Leistung, ist der Ärger über den einstigen „Verrat“schnell vergessen. Dann entfacht die Liebe neu; nicht selten umso stärker.