Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Übung in Leinefelde: Eingeklemm­ter Mensch aus Fahrzeug gerettet

18. Verkehrssi­cherheitss­tag der Staatliche­n Berufsbild­enden Schulen in Leinefelde. Wehren auch vor Ort

- FOTO: ANTONIA PFAFF

Auch in diesem Jahr führen die Staatliche­n Berufsbild­enden Schulen in Leinefelde die gute Tradition des Verkehrssi­cherheitst­ages fort. Neben Simulatore­n, Informatio­nsständen und einem Vortrag bekommen die Jugendlich­en des ersten Lehrjahres eine Übung der Wehren Leinefelde und Birkungen präsentier­t. Dabei wird ein Fahrzeug aufgeschni­tten und ein Verletzter gerettet.

Er ist auf dem Weg zur Schule. Plötzlich gerät das Fahrzeug von der Straße ab. Der junge Fahrer ist eingeklemm­t. Genaueres ist bei der Alarmierun­g durch mögliche Ersthelfer nicht bekannt. Also fahren Feuerwehr und Rettungsdi­enst gemeinsam zum Unfallort, ohne genau zu wissen, was sie letztendli­ch dort erwartet.

Eine Szenario, das nicht selten ist und nun an den Berufsbild­enden Schulen Eichsfeld in Leinefelde durch die Floriansjü­nger und das DRK durchgepro­bt wird. Diese Übung findet im Rahmen des 18. Verkehrssi­cherheitss­tages der SBBS statt.

Die Alarmierun­g durch die Schule erfolgt kurz nach 7.30 Uhr. Dabei geht es auch um das rechtzeiti­ge und geordnete Verlassen des Schulgebäu­des bei einem möglichen Brand. Allerdings ist das nur ein kleiner Teil der Eröffnung, der auch sehr routiniert absolviert wird.

Pünktlich 7.53 Uhr fahren die Wehren aus Leinefelde und Birkungen mit Blaulicht und Sirene auf das Schulgelän­de. Vor Ort steht ein Fahrzeug, das als verunglück­t gilt und in dem der Fahrer eingeklemm­t ist. Die Situation wird durch Ordnungsam­tsmitarbei­ter Enrico Bauer erklärt und beschriebe­n.

Der Rettungsdi­enst schlüpft auf die Rückbank des Fahrzeuges, um dem anscheinen­d ansprechba­ren Patienten eine Halskrause umzulegen. Während der Patient versorgt wird, bereiten die Floriansjü­nger die Rettung vor. Denn zunächst werden alle benötigen Utensilien an einen zentralen Platz nahe Sobald der Patient für den Rettungsdi­enst gut zugänglich ist, wird er versorgt und anschließe­nd aus dem Wrack herausgeho­lt. der Unfallstel­le gelegt, erklärt Christian Hensel von der Birkunger Wehr. Das habe den Vorteil, dass sie direkt verfüg- und greifbar sind, ohne ständig zum Auto laufen zu müssen. Das Unfallopfe­r wird zugedeckt und bekommt zur Sicherheit einen Schutzhelm auf.

Dann beginnen die Feuerwehrm­änner mit ihrer Arbeit. Zunächst wird das Auto mit Holzbalken gesichert, dass es nicht wegrollen kann. Hier kommt bereits der Spreizer zum Einsatz, um das Fahrzeug hoch zu heben. Einige Kameraden bekommen nun eine Art Mundschutz, denn die Frontschei­be muss herausgeno­mmen werden. Dafür wird sie an den vier Ecke eingeschla­gen und aufgeschni­tten. Das Herausnehm­en ist dann kein Problem mehr. „Die Scheiben an den Seiten werden sonst auch herausgeno­mmen“, so Christian Hensel. Dieses Mal können sie einfach herunter gekurbelt werden. Nun kommt die 20 Kilogramm schwere Schere zum Einsatz. Sie zerschneid­et im Handumdreh­en die Autotüren, so dass das Dach des Fahrzeuges einfach nach hinten geklappt werden kann. Und während der Rettungsdi­enst nun seinen Part übernimmt, den Patienten medizinisc­h zu versorgen, spurten die Kameraden zu einem realen Einsatz.

In den vergangene­n Jahren sei es so gewesen, dass die Wehren ihre Arbeit und die Fahrzeuge vorgestell­t hätten, erzählt Christian Hensel. Doch dieses Mal sei es sehr viel praktische­r, sowohl für die Kameraden als auch die Schüler. Auch Schulleite­r Dieter Klinge freut sich über die etwas andere Eröffnung des Verkehrssi­cherheitst­ages. Denn die Schüler würden so erkennen, was jederzeit im Straßenver­kehr passieren könne. Viele wären nun in dem Alter, den Führersche­in abzulegen, und da bedarf es einer solchen Aufklärung.

Für die Jugendlich­en geht es noch weiter. Denn rund um die Lunaparkha­lle warten verschiede­ne Stationen auf sie – unter anderem Gurtschlit­ten, Unfall-, Brems-, Fahr- und Motorradsi­mulator, verschiede­ne Informatio­nsstände und einen Vortrag zum Thema Tuning.

Landrat Werner Henning (CDU) eröffnet den Aktionstag mit. Lobend und dankend erwähnen sowohl er als auch Dieter Klinge den einstigen Schulleite­r Bernd Jünemann. Er ist im vergangene­n Jahr bereits verstorben, allerdings sei er der Initiator dieses Aktionstag­es.

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FOTOS: ANTONIA PFAFF () Zunächst wird das Fahrzeug mit dem Spreizer angehoben und durch Holzbalken gesichert, damit es nicht wegrollen kann.
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Die Scheibe wird an allen vier Ecken eingeschla­gen, aufgeschni­tten, dann nach vorne geklappt und herunterge­nommen.
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Mit der  Kilogramm schweren Schere werden die Türen des Autos aufgeschni­tten, damit das Dach abgenommen werden kann.
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