Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Übung in Leinefelde: Eingeklemmter Mensch aus Fahrzeug gerettet
18. Verkehrssicherheitsstag der Staatlichen Berufsbildenden Schulen in Leinefelde. Wehren auch vor Ort
Auch in diesem Jahr führen die Staatlichen Berufsbildenden Schulen in Leinefelde die gute Tradition des Verkehrssicherheitstages fort. Neben Simulatoren, Informationsständen und einem Vortrag bekommen die Jugendlichen des ersten Lehrjahres eine Übung der Wehren Leinefelde und Birkungen präsentiert. Dabei wird ein Fahrzeug aufgeschnitten und ein Verletzter gerettet.
Er ist auf dem Weg zur Schule. Plötzlich gerät das Fahrzeug von der Straße ab. Der junge Fahrer ist eingeklemmt. Genaueres ist bei der Alarmierung durch mögliche Ersthelfer nicht bekannt. Also fahren Feuerwehr und Rettungsdienst gemeinsam zum Unfallort, ohne genau zu wissen, was sie letztendlich dort erwartet.
Eine Szenario, das nicht selten ist und nun an den Berufsbildenden Schulen Eichsfeld in Leinefelde durch die Floriansjünger und das DRK durchgeprobt wird. Diese Übung findet im Rahmen des 18. Verkehrssicherheitsstages der SBBS statt.
Die Alarmierung durch die Schule erfolgt kurz nach 7.30 Uhr. Dabei geht es auch um das rechtzeitige und geordnete Verlassen des Schulgebäudes bei einem möglichen Brand. Allerdings ist das nur ein kleiner Teil der Eröffnung, der auch sehr routiniert absolviert wird.
Pünktlich 7.53 Uhr fahren die Wehren aus Leinefelde und Birkungen mit Blaulicht und Sirene auf das Schulgelände. Vor Ort steht ein Fahrzeug, das als verunglückt gilt und in dem der Fahrer eingeklemmt ist. Die Situation wird durch Ordnungsamtsmitarbeiter Enrico Bauer erklärt und beschrieben.
Der Rettungsdienst schlüpft auf die Rückbank des Fahrzeuges, um dem anscheinend ansprechbaren Patienten eine Halskrause umzulegen. Während der Patient versorgt wird, bereiten die Floriansjünger die Rettung vor. Denn zunächst werden alle benötigen Utensilien an einen zentralen Platz nahe Sobald der Patient für den Rettungsdienst gut zugänglich ist, wird er versorgt und anschließend aus dem Wrack herausgeholt. der Unfallstelle gelegt, erklärt Christian Hensel von der Birkunger Wehr. Das habe den Vorteil, dass sie direkt verfüg- und greifbar sind, ohne ständig zum Auto laufen zu müssen. Das Unfallopfer wird zugedeckt und bekommt zur Sicherheit einen Schutzhelm auf.
Dann beginnen die Feuerwehrmänner mit ihrer Arbeit. Zunächst wird das Auto mit Holzbalken gesichert, dass es nicht wegrollen kann. Hier kommt bereits der Spreizer zum Einsatz, um das Fahrzeug hoch zu heben. Einige Kameraden bekommen nun eine Art Mundschutz, denn die Frontscheibe muss herausgenommen werden. Dafür wird sie an den vier Ecke eingeschlagen und aufgeschnitten. Das Herausnehmen ist dann kein Problem mehr. „Die Scheiben an den Seiten werden sonst auch herausgenommen“, so Christian Hensel. Dieses Mal können sie einfach herunter gekurbelt werden. Nun kommt die 20 Kilogramm schwere Schere zum Einsatz. Sie zerschneidet im Handumdrehen die Autotüren, so dass das Dach des Fahrzeuges einfach nach hinten geklappt werden kann. Und während der Rettungsdienst nun seinen Part übernimmt, den Patienten medizinisch zu versorgen, spurten die Kameraden zu einem realen Einsatz.
In den vergangenen Jahren sei es so gewesen, dass die Wehren ihre Arbeit und die Fahrzeuge vorgestellt hätten, erzählt Christian Hensel. Doch dieses Mal sei es sehr viel praktischer, sowohl für die Kameraden als auch die Schüler. Auch Schulleiter Dieter Klinge freut sich über die etwas andere Eröffnung des Verkehrssicherheitstages. Denn die Schüler würden so erkennen, was jederzeit im Straßenverkehr passieren könne. Viele wären nun in dem Alter, den Führerschein abzulegen, und da bedarf es einer solchen Aufklärung.
Für die Jugendlichen geht es noch weiter. Denn rund um die Lunaparkhalle warten verschiedene Stationen auf sie – unter anderem Gurtschlitten, Unfall-, Brems-, Fahr- und Motorradsimulator, verschiedene Informationsstände und einen Vortrag zum Thema Tuning.
Landrat Werner Henning (CDU) eröffnet den Aktionstag mit. Lobend und dankend erwähnen sowohl er als auch Dieter Klinge den einstigen Schulleiter Bernd Jünemann. Er ist im vergangenen Jahr bereits verstorben, allerdings sei er der Initiator dieses Aktionstages.