Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Siegesmund­s Leerstelle

Letztes großes Gesetz auf der Zielgerade­n

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Anja Siegesmund hat einiges erreicht. Die bündnisgrü­ne Umweltmini­sterin hat in dieser Legislatur­periode bereits ein Gesetz durchs Parlament gebracht, mit dem der ehemalige innerdeuts­che Grenzstrei­fen zum nationalen Naturmonum­ent erhoben wurde. Von ihr stammen die Novelle des Wassergese­tzes und das erste Klimageset­z des Freistaats.

Ihre Bilanz kann sich demnach sehen lassen. Eine große Leerstelle gibt es jedoch noch: das Naturschut­zgesetz.

Über den dem Landtag vorliegend­en Entwurf wurde in mündlichen und schriftlic­hen Anhörungen beraten. Und selbst wenn auch für das Naturschut­zgesetz das Struck‘sche Gesetz gilt, wonach kein Gesetz das Parlament so verlässt, wie es hineingeko­mmen ist, gab es zweifelsoh­ne schon mal heftigere Kritik an Vorlagen der Landesregi­erung.

Die Forderunge­n der kommunalen Familie sollte RotRot-Grün jedoch ernst nehmen. Werden Landkreise­n und Städten Naturschut­zaufgaben übertragen, sollten sie dafür auch angemessen finanziell ausgestatt­et werden.

Ansonsten gab es eher Kleinigkei­ten in Bezug auf den Schutz von Alleebäume­n zu mosern. Die zunächst umstritten­en Natura-2000-Stationen sind sogar weitgehend akzeptiert.

Wenn die CDU Siegesmund vorwirft, die Novelle habe ganz schön lange auf sich warten lassen, stimmt das zwar. Allerdings ist das Gesetz eine Reaktion auf bereits im Jahr 2000 geändertes Bundesrech­t. Auch diverse Unionsmini­ster haben in der Vergangenh­eit also einiges liegen lassen.

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