Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Landkreis Eichsfeld investiert kräftig in seine Schulen

Trotz klammer Kassen stellt Kreis über 9 Millionen Euro für Schulen, Straßen und Brandschut­z im Haushalt 2020 ein und senkt Kreisumlag­e

- VON SILVANA TISMER

Die Grundschul­e „Brüder Grimm“in Wüstheuter­ode steht vor einer Sanierung. Zumindest ist im Haushaltsp­lanentwurf des Landkreise­s für das kommende Jahr die Summe von . Euro für diese Schule eingestell­t. An ihr sei seit knapp  Jahren kaum etwas passiert, heißt es. Insgesamt will der Kreis nächstes Jahr über neun Millionen Euro in Schulen, Straßen und mehr investiere­n.

Eichsfeld. Ein Investitio­nsvolumen von etwas mehr als 9 Millionen Euro hat der Landkreis Eichsfeld in seinen Haushaltsp­lanentwurf für das kommende Jahr eingestell­t. Die dicksten Batzen dafür gehen in die Schulen, ins Straßennet­z und in den Brand- und Katastroph­enschutz. Auch der Digitalpak­t Schulen soll ab dem Haushaltsj­ahr 2020 umgesetzt werden – der Abschluss ist für das Jahr 2024 geplant.

Und trotzdem sei es gelungen, den Hebesatz für die Kreisumlag­e, die die Kommunen an den Landkreis abtreten müssen, noch einmal leicht zu senken, auf nunmehr 37,5 Prozent. Bislang habe der Kreis die Städte und Gemeinden immer angehört, um die Kreisumlag­e festzusetz­en. Doch mit einem Urteil des Bundesverw­altungsger­ichtes vom 29. Mai dieses Jahres gebe es diese Pflicht nicht mehr. Der Landkreis werde ab jetzt die Gemeinden mit einem gesonderte­n Schreiben über die beabsichti­gte Erhebung und Höhe der Kreisumlag­e informiere­n, teilte Landrat Werner Henning (CDU) mit.

Der Haushaltse­ntwurf 2020 umfasst insgesamt Erträge in Höhe von 150.729.800 Euro und Aufwendung­en von 151.198.900 Euro. Damit nehme der Kreis gegenüber dem Jahr 2018 genau 444.000 Euro weniger ein, müsse aber 937.100 Euro mehr ausgeben, erklärte Henning. Noch immer betragen die Ausgaben für soziale Sicherung knapp 48,93 Prozent der Gesamtaufw­endungen. Aber dieser Betrag liege 4,1 Millionen Euro unter dem Vorjahr. „Diese Entwicklun­g ergibt sich insbesonde­re durch den Rückgang der Flüchtling­szahlen und unbegleite­ten minderjähr­igen Ausländern“, erklärt Henning.

Man habe in allen Bereichen die Beträge an den notwendige­n Bedarf angepasst und auf das unbedingt Erforderli­che zur Werterhalt­ung des Anlageverm­ögens begrenzt, so der Landrat.

Trotzdem sei es nicht nur gelungen, die Kreisumlag­e zu senken, sondern auch noch investiere­n zu können. Vor allem in Schulen, Kreisstraß­en und den Brand- und Katastroph­enschutz. Bei der Prioritäte­nliste der Straßen, für die knapp 3,5 Millionen Euro vorgesehen sind, macht das Landratsam­t tatsächlic­he Baumaßnahm­en von der Bewilligun­g von Fördermitt­eln abhängig. Aber im Plan stehen die, für die eine Förderung in Aussicht gestellt wurde.

Dafür geht es an einigen Schulen weiter. Zum Beispiel sollen 800.000 Euro für die Generalsan­ierung der Storm-Grundschul­e in Heiligenst­adt bereitsteh­en. „Dort ist seit 30 Jahren so gut wie nichts passiert“, erklärt Martin Henning, Chef des Schulverwa­ltungsamte­s. Diese Schule sei die einzige Grundschul­e in der Kurstadt, die Kapazitäte­n für eine Vierzügigk­eit aufweise. Und das kleinere Schulgebäu­de sei jetzt wirklich fällig und soll hergericht­et werden, so dass auf jeden Fall Kapazitäte­n bereitstün­den. „Wir wissen, dass der Kreistagsb­eschluss zur Veränderun­g der Schulbezir­ke ein Kompromiss ist, die drei Grundschul­en zu erhalten“, so Henning. Daran wolle man festhalten, aber gewappnet sein, wenn die Schülerzah­len steigen und weitere leichte Anpassunge­n der Schulbezir­ke nötig würden. Auch an der Grundschul­e in Wüstheuter­ode seien seit der Wende mehr oder weniger nur Schönheits­reparature­n erfolgt. Auch hier steht eine Sanierung für 200.000 Euro an. Nicht zuletzt sei der Anbau an das Lingemann-Gymnasium in der Kreisstadt dem Platzmange­l geschuldet.

Trotz klammerer Kassen werden keine neuen Kredite aufgenomme­n, vielmehr der Schuldenst­and noch einmal reduziert. „Wir werden weiter sinnvoll in unseren Vermögensb­estand investiere­n“, so der Landrat, der bemängelt, dass notwendige Mittel des Landes zur Stärkung der kommunalen Infrastruk­tur nicht im notwendige­n Umfang zur Verfügung gestellt werden. Laut kommunaler Spitzenver­bände fehlen den Kommunen jährlich rund 100 Millionen Euro für die laufenden Kosten.

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FOTO: ECKHARD JÜNGEL
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Das Heiligenst­ädter Johann-Georg-Lingemann-Gymnasium erhält einen Erweiterun­gsbau. Sedat Badalli verlegt die Leitungen für die Fußbodenhe­izung. Der Anbau ist nötig, weil das Gymnasium „aus allen Nähten“platzt. Die große Hoffnung ist, dass der Anbau zum Sc
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