Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Kalter Hund schmeckt immer
Kalter Hund ist nicht mit einem nassen Hund zu verwechseln. Das sei hier schon einmal vorangeschickt. Ich spreche nämlich nicht von einem langfelligen Vierbeiner, der im Sturzregen stand, sondern von einem Gebäck, das wohl jedem sofort wunderbare Kindheitserinnerungen ins Gedächtnis ruft. Obwohl Gebäck auch nicht ganz richtig ist. Schließlich wird kalter Hund ja nicht gebacken. Wer hat es denn als Kind nicht geliebt, wenn auf dem Teller der Kuchen landete, der nur aus Keksen und Schokolade bestand? Es ist so einfach: Eine Kastenkuchenform einfetten und dann in Schichten Kekse, flüssige Schokolade, Kekse, flüssige Schokolade, den Rest Schoki drüber kippen und abkühlen lassen. Viel zu selten ist er bei Kuchenbasaren oder Bäckern zu sehen, finde ich.
Jetzt gibt es ihn sogar in MiniPralinenform. Kollegin A. hatte gestern sofort das Kindheitserinnerungslächeln im Gesicht, alsichihreinStückunterdie Nase hielt. „Oooooh“, machte sie. Und sofort fragten wir uns, woher der Name „Kalter Hund“eigentlich kommt. Die einen sagen, er komme von den Grubenhunten im Bergbau, die mit ihrer Kastenform einer Backform ähneln. Andere sagen, dass die Oberfläche des Kuchens an die kalte Schnauze eines Hundes erinnere. Wie auch immer der Name zustande kam und wie auch immer er in den verschiedenen Ländern heißt: Egal ob Kalter Hund, Kalte Schnauze, Kiksekage oder Keksbrass – Hauptsache, er schmeckt!