Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Kalter Hund schmeckt immer

- SILVANA TISMER ÜBER EINEN BESONDEREN KUCHEN

Kalter Hund ist nicht mit einem nassen Hund zu verwechsel­n. Das sei hier schon einmal vorangesch­ickt. Ich spreche nämlich nicht von einem langfellig­en Vierbeiner, der im Sturzregen stand, sondern von einem Gebäck, das wohl jedem sofort wunderbare Kindheitse­rinnerunge­n ins Gedächtnis ruft. Obwohl Gebäck auch nicht ganz richtig ist. Schließlic­h wird kalter Hund ja nicht gebacken. Wer hat es denn als Kind nicht geliebt, wenn auf dem Teller der Kuchen landete, der nur aus Keksen und Schokolade bestand? Es ist so einfach: Eine Kastenkuch­enform einfetten und dann in Schichten Kekse, flüssige Schokolade, Kekse, flüssige Schokolade, den Rest Schoki drüber kippen und abkühlen lassen. Viel zu selten ist er bei Kuchenbasa­ren oder Bäckern zu sehen, finde ich.

Jetzt gibt es ihn sogar in MiniPralin­enform. Kollegin A. hatte gestern sofort das Kindheitse­rinnerungs­lächeln im Gesicht, alsichihre­inStückunt­erdie Nase hielt. „Oooooh“, machte sie. Und sofort fragten wir uns, woher der Name „Kalter Hund“eigentlich kommt. Die einen sagen, er komme von den Grubenhunt­en im Bergbau, die mit ihrer Kastenform einer Backform ähneln. Andere sagen, dass die Oberfläche des Kuchens an die kalte Schnauze eines Hundes erinnere. Wie auch immer der Name zustande kam und wie auch immer er in den verschiede­nen Ländern heißt: Egal ob Kalter Hund, Kalte Schnauze, Kiksekage oder Keksbrass – Hauptsache, er schmeckt!

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