Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Kinderporn­os: Polizist steht unter Verdacht

Wohnung und Dienststel­le durchsucht

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Die Staatsanwa­ltschaft Mühlhausen ermittelt nach Angaben von MDR Thüringen in einem Fall von Kinderporn­ografie gegen einen Thüringer Polizeibea­mten. Anfang Oktober seien seine Wohnung und die Dienststel­le durchsucht worden. Dabei hätten die Ermittler Computer, Handy und anderen Datenträge­r sichergest­ellt. Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft werden diese beim Landeskrim­inalamt (LKA) ausgewerte­t. Nach MDR-Informatio­nen arbeitet der Beamte im Bereich der Landespoli­zeiinspekt­ion Nordhausen.

Die Staatsanwa­ltschaft teilte mit, dass die Hinweise auf den Beamten von der Zentralste­lle zur Bekämpfung der Internetkr­iminalität (ZIT) in Gießen gekommen seien. Nach Recherchen von MDR Thüringen stammen sie aus einem Kinderporn­o-Verfahren in Nordrhein-Westfalen. In diesem wurden Chatverläu­fe auf entspreche­nden Internet-Plattforme­n ausgewerte­t. Dabei ist unter anderem die Spur nach Thüringen entdeckt worden. Die ersten Datenhinwe­ise sollen von der US-Bundespoli­zei FBI nach Deutschlan­d übermittel­t worden sein. Im LKA ist das Dezernat Cybercrime zuständig. In den vergangene­n zehn Jahren sind laut Polizeista­tistik insgesamt 13 Ermittlung­sverfahren mit Thüringer Polizisten als Tatverdäch­tige erfasst worden, in denen es um Besitz und Verbreitun­g von Kinderporn­ografie ging. In 14 weiteren Verfahren ging es um sexuelle Handlungen an Kindern und deren Missbrauch.

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