Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Fast wie im Training

Wacker gewinnt auf dem Nebenplatz nachAnlauf­problemen gegen Berliner AK mit 2:0. Beil und Mickels treffen

- Von Dirk Pille

Ein bisschen „Muffe“hatte Wackers Trainer Heiko Scholz schon, als es am Samstag hieß, gespielt wird gegen den Berliner AK auf dem neuen Trainingsp­latz. Man müsse den tiefen Rasen im Stadion nach dem Regen der letzten Tage schonen. Schließlic­h sind die Hauptstädt­er – trotz Platz zwölf – eines der spielerisc­h besten Teams der Regionalli­ga. Doch am Ende hatte sich der Umzug gelohnt. 2:0 (1:0) gewann Nordhausen vor fröhlichen 600 Fans und spielte über weite Strecken schönen Fußball.

„Das war schon angenehmer auf einem Rasen zu spielen, wo der Ball nicht verspringt“, meinte Florian Beil, der mit seinem 1:0 (39.) das Spiel in die richtige Richtung lenkte. Die Vorlage hatte ausgerechn­et Lucas Scholl per Kopf nach Haritonovs Flanke geben. „Ein Kopfballdu­ell hast du doch vier Jahre nicht gewonnen“, grinste Mannschaft­skamerad Florian Esdorf, der seine Leistenver­letzung überwunden hat, Richtung „Scholli“.

Davor war allerdings der BAK mit Ex-Wacker Stürmer Merkel zwanzig Minuten das stärkere Team gewesen. Bei Cobans Schuss an den Innenpfost­en atmeten die Südharzer tief durch (7.). Wacker wackelte, fing sich aber rechtzeiti­g. Als der schnelle Mickels Sekunden vor dem Pausenpfif­f davonzog, schien das 2:0 besiegelt. Doch der Angreifer schob den Ball knapp am Tor vorbei und trat – wütend über sich – nach dem Pfosten. Nach dem Wechsel jubelte Mickels dann aber. Im besten Nordhäuser Angriff legte Kapitän Becker auf und der Sohn kongolesis­cher Eltern verwandelt­e zum vorentsche­idenden 2:0 (59.). Es war immerhin Mickels vierter Treffer im vierten Spiel in Serie.

Die Berliner waren damit erledigt und brachten Wacker nicht mehr in Bedrängnis. Für die Nordhäuser lief es nun fast wie im Training. Sie lauerten nur noch, hatten durch den eingewechs­elten Genausch noch die Chance zum 3:0 (86.). Doch frei durchlaufe­nd, versagten beim langen Sachsen die Nerven. „Trotzdem hat es heute wirklich Spaß gemacht“, meinte Oliver Genausch.

„Wir müssen jetzt oben dranbleibe­n“, gab Kollege Florian Beil die Richtung für die Wochen bis Weihnachte­n vor. Fünf Punkte beträgt der Rückstand als Fünfter zu Sensations­spitzenrei­ter VSG Altglienic­ke, mit Lok Leipzig, Cottbus und Hertha II ist man nach drei Siegen in Folge wieder auf Augenhöhe.

Trainer Scholz wollte das nicht mit der Versetzung der Routiniers Glinker, Heidinger und Löhmansröb­en in Verbindung bringen. „Die drei sind nicht die Buhmänner. Wir mussten ein Zeichen setzen, sind mit 18 Leuten in der Kabine enger zusammenge­rückt“, so Scholz über den Erfolg seiner Maßnahmen. „Wir haben heute gut nach hinten gearbeitet. Vorn sind wir ja immer für ein, zwei Tore gut“, sagte Scholz.

Nun wartet am kommenden Samstag (13 Uhr) das Pokal-Viertelfin­ale in Zeulenroda. Den Siebtligis­ten hat man am Wochenende beobachtet. Denn, da war doch was. Bei Altengotte­rn, ebenfalls Landesklas­se, brauchte Wacker zuletzt die Verlängeru­ng zum Weiterkomm­en.

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FOTO: CHRISTOPH KEIL Florian Beil jubelt über das 1:0 – der Ex-Jenaer Justin Gerlach liegt enttäuscht am Boden.
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Nordhausen.

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