Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Die bunte vierte Liga
Wer Mitte Mai Meister in der Regionalliga Nordost wird, ist noch völlig offen. Bei den Titelwetten haben nach 15 Spielen noch fünf Vereine realistische Aussichten. Darunter ist mit Wacker Nordhausen – wie erwartet – auch ein Thüringer Vertreter.
Drei Niederlagen – drei Siege! Wacker hat die Kurve gekriegt und ist wieder mittendrin statt nur dabei. Dass Trainer Scholz den Alarmknopf drückte, hat bei seiner Mannschaft das Richtige ausgelöst. Schließlich kämpfen die meisten Spieler um einen neuen Vertrag beim Spitzenteam der vierten Liga.
Die Spielklasse mit ostdeutschen Traditionsteams wie Lok Leipzig, Energie Cottbus oder Rot-Weiß Erfurt ist attraktiv für das Publikum. Diesmal hat sich mit der VSG Altglienicke an der Spitze ein Überraschungsteam eingemischt. 150 Fans, kein eigenes Stadion (man spielt im Jahnsportpark), aber ein singender Stadionsprecher (Ronny Rothé) und ein Hauptsponsor aus Berlins florierender Baubranche sorgen für Unterhaltung im Fußball-Nordosten. Kein Wunder, dass niemand diese Liga aufgeben will.
Dass die Erfurter nicht zu den Titelanwärtern zählen würden, war nach den anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Sommer schon klar. Dass sie nun gegen den Abstieg kämpfen müssen, ist schon eine Überraschung.
Noch ist keine Panik am Steigerwald angesagt. Auch im Südharz ist bei 19 ausstehenden Spielen vieles möglich. Schließlich weiß heute keiner, wie viele Teams am Ende absteigen müssen und ob überhaupt jemand aus dem Nordosten aufsteigt. Denn um den offenen Platz in Liga 3 muss sich der Ost-Champion mit dem West-Meister einen Strauß ausfechten. Der Fußball-Frühling wird bunt.