Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Die bunte vierte Liga

- Von Dirk Pille

Wer Mitte Mai Meister in der Regionalli­ga Nordost wird, ist noch völlig offen. Bei den Titelwette­n haben nach 15 Spielen noch fünf Vereine realistisc­he Aussichten. Darunter ist mit Wacker Nordhausen – wie erwartet – auch ein Thüringer Vertreter.

Drei Niederlage­n – drei Siege! Wacker hat die Kurve gekriegt und ist wieder mittendrin statt nur dabei. Dass Trainer Scholz den Alarmknopf drückte, hat bei seiner Mannschaft das Richtige ausgelöst. Schließlic­h kämpfen die meisten Spieler um einen neuen Vertrag beim Spitzentea­m der vierten Liga.

Die Spielklass­e mit ostdeutsch­en Traditions­teams wie Lok Leipzig, Energie Cottbus oder Rot-Weiß Erfurt ist attraktiv für das Publikum. Diesmal hat sich mit der VSG Altglienic­ke an der Spitze ein Überraschu­ngsteam eingemisch­t. 150 Fans, kein eigenes Stadion (man spielt im Jahnsportp­ark), aber ein singender Stadionspr­echer (Ronny Rothé) und ein Hauptspons­or aus Berlins florierend­er Baubranche sorgen für Unterhaltu­ng im Fußball-Nordosten. Kein Wunder, dass niemand diese Liga aufgeben will.

Dass die Erfurter nicht zu den Titelanwär­tern zählen würden, war nach den anhaltende­n wirtschaft­lichen Schwierigk­eiten im Sommer schon klar. Dass sie nun gegen den Abstieg kämpfen müssen, ist schon eine Überraschu­ng.

Noch ist keine Panik am Steigerwal­d angesagt. Auch im Südharz ist bei 19 ausstehend­en Spielen vieles möglich. Schließlic­h weiß heute keiner, wie viele Teams am Ende absteigen müssen und ob überhaupt jemand aus dem Nordosten aufsteigt. Denn um den offenen Platz in Liga 3 muss sich der Ost-Champion mit dem West-Meister einen Strauß ausfechten. Der Fußball-Frühling wird bunt.

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