Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Kein Bekenntnis zu Brdaric

Durchdas 0:4 Lichtenber­g rutscht der FC Rot-Weiß in die Abstiegszo­ne. Insolvenzv­erwalter: Werden alles in Ruhe analysiere­n

- Von Frank Toebs

Der Abwärtstre­nd hält an. Der FC Rot-Weiß konnte bei Lichtenber­g nicht das ersehnte Erfolgserl­ebnis landen. Stattdesse­n hagelte es bei den Berlinern ein 0:4 (0:1), das die Lage bei den Erfurtern verschärft. Sie rutschten in die Abstiegszo­ne.

Trainer Thomas Brdaric hatte den Ernst der Situation im Vorfeld der Partie angesproch­en. Für sein Team war es nun die siebte Niederlage – und eine saftige. Beim 0:1 gegen

Halberstad­t am Freitag vor einer Woche hatten die Erfurter Fans lauthals ihrem Ärger Luft gemacht, gestern kehrten sie ihrer Mannschaft nach der Partie den Rücken zu.

Die Trainerfra­ge wird immer lauter. „Es geht hier nicht um mich“, sagte Thomas Brdaric gegenüber dem MDR, „wenn ein Heilsbring­er hierher kommt als Trainer und die Wende einleitet, dann her mit ihm.“

Insolvenzv­erwalter Volker Reinhardt wollte gestern keine Schlüsse ziehen, mied allerdings auch ein Bekenntnis für den Erfurter Coach. „Wir werden alles in Ruhe analysiere­n, besprechen uns und überlegen, wie wir aus der Talsohle herauskomm­en“, kündigte er an, nachdem die Erfurter die höchste Saisonnied­erlage kassiert hatten.

Der starke Regionalli­ga-Aufsteiger aus Berlin-Lichtenber­g machte es – wie gegen Hertha II (4:2) – wieder nicht unter vier Toren. Im Moabiter Poststadio­n war der Gästeblock mit etwa 270 Zuschauern gut gefüllt. Dumm nur, dass es für den Auftritt ihrer Rot-Weißen wenig Beifall geben konnte. Immerhin stimmten die Gesänge; das Equipment einer Auswärtsfa­hrt war dabei. Darunter leider auch eine Menge rote Leuchtmitt­el. So war Schiedsric­hter

Christian Allwardt gezwungen, die Partie bereits nach knapp einer Viertelstu­nde zu unterbrech­en.

Auch ohne Glaskugel für den zukunftswe­isenden Blick aufs enttäusche­nde Spielende, feierten sie früh den Verein und vor allem sich selbst. Dabei wäre – bei mehr Zielstrebi­gkeit – in Hälfte zwei mehr drin gewesen. Nach der Pause gab es einige Momente, die Lichtenber­g zumindest ins Straucheln brachten.

Erfurts Kapitän Lukas Novy fand, dass die Leistung nicht so schlecht gewesen sei; dafür der Gegner eben sehr effektiv. Das unterstric­hen Reiniger (73.), Hollwitz per Elfmeter (84.) und Junge-Abiol (89.) mit ihren Toren. Die Führung hatte Gawe erzielt (38.). „Dass die Zuschauer uns weiter so auswärts unterstütz­en, ist trotzdem Klasse“, fand Novy.

Brdaric lobte in der Pressekonf­erenz zunächst den Gegner, gratuliert­e seinem Gegenüber Uwe Lehmann höflich. Beide hatten sich vor Beginn schon minutenlan­g auf dem Platz ausgetausc­ht. Über die Meldung um einen Wechsel zu Hannovers U 23 ärgert sich Brdaric noch immer. Das störe die Konzentrat­ion und lenkte vom Wesentlich­en ab. Jeder könne sehen, dass er hier sehr engagiert sei.

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