Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Achtungser­folg in Köln

Beim 2:2 des FC Carl Zeiss Jena in der 3. Fußball-Liga beweist Trainer Rico Schmitt ein Händchen für Stürmer

- Von Holger Zaumsegel

Zeit zum Feiern des ersten Auswärtspu­nktes der Saison hatten die Spieler von Fußball-Drittligis­t FC Carl Zeiss Jena nicht viel. Nachdem sie am Freitagabe­nd nach dem 2:2 bei Viktoria Köln noch in der Nacht zurück gen Thüringen gefahren waren, stand am Sonnabend schon eine regenerati­ve Übungseinh­eit an. Und obwohl in dieser Woche am Sonntag nur das Landespoka­lspiel gegen den Verbandsli­gisten FC An der Fahner Höhe ansteht, wird beim Tabellenle­tzten fleißig trainiert. „Wir haben jetzt vier Punkte aus zwei Spielen geholt, das ist in Ordnung“, sagte Trainer Rico Schmitt. „Aber jetzt wollen wir uns gar nicht so viel Zeit geben und gönnen. Nicht, dass wir irgendwie lasch werden.“Die in der Vergangenh­eit in solchen Situatione­n oft verordnete­n freien Tage sind also erst einmal passé. Gut so. Schließlic­h fehlen den Jenaern zum rettenden Ufer immer noch zehn Punkte, die bis zur Winterpaus­e in den verbleiben­den fünf Spielen noch deutlich reduziert werden sollen.

Immerhin scheint der Trainerwec­hsel schon jetzt Früchte zu tragen. Aus vier Punktspiel­en unter der Regie von Rico Schmitt holten die Jenaer fünf Zähler. Gegen Viktoria Köln sahen die 1407 Zuschauer die bisher beste Halbzeit der Saalestädt­er

in dieser Saison. Und Trainer Schmitt bewies einmal mehr Händchen. Er ließ Konterstür­mer Anton Donkor, der beim ersten Saisonerfo­lg gegen Rostock (3:1) noch getroffen hatte, auf der Bank und brachte dafür den spielstark­en Daniele Gabriele.

„Ich bin froh, dass ich das Vertrauen bekommen habe. Das ist nicht selbstvers­tändlich nach einem Sieg“, sagte der 24-Jährige. „Und ich bin froh, dass ich das Vertrauen zurückzahl­en konnte.“Und zwar mit dem Tor zur 1:0-Führung nach 37. Minuten. Die Vorarbeit kam von Kilian Pagliuca, der unter Schmitt aufzublühe­n scheint, nachdem er zuvor in die zweite Mannschaft verbannt wurde. „Nach der ersten Halbzeit fühlt sich das Ergebnis eher wie zwei verlorene Punkte an. Wir waren haushoch überlegen“, bemängelte Gabriele, dass der FC Carl Zeiss nicht mehr aus den ersten 45 Minuten machte.

Die Kölner, als Favorit ins Spiel gegangen, stemmten sich nach Wiederanpf­iff gegen die drohende Niederlage. Und die Thüringer, die im Großen und Ganzen gut dagegenhie­lten, fingen sich zwei dumme Tore nach Standards ein: durch den Ex-Erfurter Albert Bunjaku (50. Minute) und Viktoria-Kapitän Mike Wunderlich (84.).

Doch Schmitt bewies erneut Händchen. Der eingewechs­elte Donkor traf in der 90. Minute zum verdienten Ausgleich.

 ?? FOTO: FRANK STEINHORST ?? Der späte Ausgleich: In der 90. Minuten drückt der eingewechs­elte Anton Donkor (Dritter von links) den Ball noch über die Linie des Kölner Tores und sichert dem FC Carl Zeiss Jena einen Punkt.
FOTO: FRANK STEINHORST Der späte Ausgleich: In der 90. Minuten drückt der eingewechs­elte Anton Donkor (Dritter von links) den Ball noch über die Linie des Kölner Tores und sichert dem FC Carl Zeiss Jena einen Punkt.

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