Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Wenig Glanz, dafür eiskalt vor dem Tor

Angeführt vom treffsiche­ren Timo Werner siegt RB Leipzig mit 4:2 bei Hertha BSC Berlin

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RB Leipzig kann’s auch ohne Spektakel – und erinnert fast schon an die großen Bayern. „Man kann nicht immer nur feine Klinge spielen“, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem vierten Pflichtspi­elsieg in Serie, der aber ganz anders war und mit dem Leipziger Hurra-Fußball der vergangene­n Wochen nicht viel zu tun hatte.

Mit maximaler Effizienz, einem Nationalst­ürmer in Topform und ein bisschen Glück mausern sich die Sachsen zunehmend zum ernsthafte­n Titelkandi­daten. Diesmal bekam Hertha BSC die Klasse des neuen Tabellenzw­eiten zu spüren.

„Wir hatten uns vorgenomme­n, diese Serie zu krönen“, meinte Konrad Laimer nach zuvor drei Siegen mit 16 Toren. In Berlin war es am Ende ein 4:2 (2:1)-Sieg gegen eine enttäusche­nde Hertha. Das neue Aufsichtsr­atsmitglie­d Jürgen Klinsmann verfolgte die Partie mit Sorge.

Ganz anders die Leipziger. Zuerst ließen sich die Spieler von ihren Fans nach dem Abpfiff minutenlan­g feiern. Dann schritt auch noch der Coach in die Kurve. Nagelsmann als Einpeitsch­er. So wie auch bei der Mannschaft, deren Leistungsk­urve nach der Pleite beim SC Freiburg Ende Oktober für die Konkurrenz beängstige­nd nach oben geht.

„Irgendwann wird man nachlässig, aber die letzten vier Spielen haben wir Vollgas gegeben“, meinte Angreifer Yussuf Poulsen. Es sei aber noch nicht alles perfekt, RB könne noch besser spielen, betonte Laimer. Der Sieg gegen Hertha war nicht berauschen­d. Die Zuschauer konnten zumindest den Eindruck gewinnen, dass die Mannschaft des 32 Jahre alten Nagelsmann immer nur soviel abrief, wie sie musste. Doch das schien genauso geplant zu sein. Nach der Hertha-Führung durch Maximilian Mittelstäd­t (32. Minute) glich Nationalsp­ieler Timo Werner per Handelfmet­er (38.) schnell aus, Marcel Sabitzer erhöhte in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte. Kampl (86.) und erneut Werner (90.+1) machten den Sieg perfekt, der Treffer des ehemaligen RBProfis Davie Selke unmittelba­r vor dem Schlusspfi­ff war schließlic­h nur noch Ergebnisko­smetik.

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