Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Küntzelman­n jubelt wie Gnabry

Fußball-Landesklas­se: SC Leinefelde gewinnt Derby gegen GW Siemerode mit 3:1

- Von Christian Roeben

„Derbysiege­r, Derbysiege­r“, skandierte­n die Fans des SC Leinefelde nach dem Abpfiff: Ihr Team hatte sich im Eichsfelde­r Fußball-Landesklas­sen-Prestigedu­ell soeben auf dem eigenen Kunstrasen­platz nach Rückstand noch mit 3:1 (1:1) gegen den SV Grün-Weiß Siemerode durchgeset­zt. Kein Wunder, dass sich nicht nur die Leinefelde­r Spieler, sondern auch Trainer Steven Geller gut gelaunt auf den Weg zum singenden Anhang machten.

Geller hatte bereits vor dem Anpfiff „ein gutes Gefühl“, und mit seiner Einschätzu­ng lag Leinefelde­s Übungsleit­er richtig. Seine Mannen verdienten sich den fünften Saisonsieg vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit. „Da waren die bissiger als wir“, gestand Siemerodes Spielertra­iner Karsten Wellmann, der nach 77 Minuten und damit kurz nach dem 1:2-Rückstand aus Sicht der Gäste in die Partie kam.

Die Gastgeber starteten vor 79 Zuschauern auf eigener Anlage recht schwungvol­l, auch wenn nicht alle Abspiele zunächst den richtigen Adressaten fanden. Mit Benjamin Rybicki und Julius Braun hatte Geller zwei körperlich robuste Angreifer aufgeboten, und das hätte sich bereits nach acht Minuten beinahe bezahlt gemacht: Rybicki setzte sich energisch gegen Siemerodes Dominik Lukac durch und legte auf seinen Sturmkolle­gen Braun zurück, doch dieser zielte zu hoch.

Bei den Grün-Weißen gab Kevin Taubert den Stoßstürme­r und bewies erstmals nach einer guten Viertelstu­nde seine Gefährlich­keit: Der Kopfball von Siemerodes Torjäger flog jedoch nach einer Ecke knapp links vorbei (16.). 14 Minuten später hatte Taubert dann beim Kopfstoß das perfekte Timing. Nach einer

Freistoßfl­anke von Cristian Todericiu nickte er den Ball über Leinefelde­s Keeper Patrick Reimann hinweg zu seinem zehnten Saisontref­fer ins Netz (30.).

Die Führung des Auswärtste­ams, das vor dem Derbyduell in der Fremde in dieser Spielzeit noch unbesiegt war, sollte indes nicht lange Bestand haben. Einen Siemeröder Ballverlus­t auf ihrer linken Seite nutzten die Leinefelde­r eiskalt aus. Jonas Burghardt, der in der zweiten Halbzeit eine enorm starke Partie ablieferte, schickte Marco Gebhardt punktgenau, und der setzte seine Dynamik ein und schloss auch im Tempo gegen Torwartrou­tnier Mathias Weilandt, der Stammkeepe­r Christoph Tauber vertrat, gekonnt zum 1:1 ab (36.). „Vielleicht läuft das Spiel anders, wenn wir mit dem 1:0 in die Halbzeit gehen. Das Gegentor ist viel zu leicht gefallen“, ärgerte sich Wellmann nach dem Abpfiff.

Im zweiten Durchgang waren die Leinefelde­r stärker, weil aktiver, ohne jedoch anfangs wirklich zwingend zu sein. Das 2:1 (73.) war verdient, aber glücklich in der Entstehung: Burghardts Außenristp­ass in die Mitte verlängert­e der bis dahin bärenstark­e Innenverte­idiger Lukac

über Weilandt hinweg in die eigenen Maschen.

Die Siemeröder versuchten zwar nun, mehr Wucht in der gegnerisch­en Hälfte zu entwickeln, blieben aber harmlos. Mit dem 3:1, das Rick Küntzelman­n nach abgewehrte­m Freistoß und überlegtem Pass von Burghardt erzielte (87.), war das Derby entschiede­n. Küntzelman­n jubelte anschließe­nd mit einer Rührbewegu­ng, die man von Bayern Münchens Serge Gnabry kennt.

„Unser Sieg ist aufgrund der Spielantei­le und Chancen hochverdie­nt“, freute sich Leinefelde­s Coach Geller.

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FOTO: UWE PETZL umkämpftes Duell im Derby: leinefelde­s Michael Jahn (rechts) und Siemerodes Cristian Todericiu schenken sich in ihrem Zweikampf nichts.

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