Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Trump twittert an das „tapfere iranische Volk“
US-Präsident wendet sich direkt und auf Persisch an die demonstrierenden Regime-Gegner
US-Präsident Donald Trump versucht sich die jüngsten Proteste im Iran zunutze zu machen. „Die Regierung des Iran muss es Menschenrechtsorganisationen erlauben, zu beobachten und über die Fakten vor Ort bei den anhaltenden Protesten des iranischen Volkes zu berichten“, twitterte er am Samstag.
Trump warnte das Mullah-Regime davor, die öffentlichen Unmutsbekundungen mit Gewalt niederzuschlagen. Trump leitete seine Nachricht, die auf Englisch und auf Persisch verbreitet wurde, mit diesen Worten ein: „An das mutige und seit Langem leidende iranische
Volk: Ich war auf eurer Seite seit dem Beginn meiner Präsidentschaft, und meine Regierung wird weiterhin auf eurer Seite sein.“Seine Regierung beobachte die Proteste im Iran genau und sei vom Mut der Demonstranten „inspiriert“.
Auch der Irak, Schauplatz der Exekution des iranischen Topgenerals Soleimani – Auslöser der jüngsten Krise – bekam Botschaften aus den USA. Falls Bagdad die parlamentarische Aufforderung zum Abzug aller 5200 US-Soldaten realisieren sollte, könnten die USA das zentrale Konto des Irak sperren, das bei der amerikanischen Notenbank Fed in New York verwaltet wird.
In der Rekonstruktion der Krisenereignisse wird die Rolle der
Schweiz immer wichtiger. Wie die „New York Times“berichtet, haben sowohl Washington als auch Teheran auf Markus Leitner gesetzt, den Schweizer Botschafter in Teheran. Nach dem Drohnenangriff auf Soleimani überbrachte er an die Iraner die Botschaft, bei einer etwaigen
Vergeltungsaktion auf die Verhältnismäßigkeit zu achten. Nach dem eng kalibrierten Raketenangriff des Iran auf Militärbasen mit 2000 Soldaten im Irak überbrachte er eine Depesche nach Washington. Tenor: „Das war’s. Keine weiteren Angriffe.“