Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Goncalves stirbt bei der Rallye Dakar
Motorradpilot tot nach Sturz in Wüste
Der erste tödlich verunglückte Fahrer seit fünf Jahren hat in der Karawane der Rallye Dakar tiefe Trauer und Bestürzung ausgelöst. Der portugiesische Motorradpilot Paulo Gonçalves kam am Sonntag auf der siebten Etappe von Riad nach Wadi al-Dawasir bei der Premiere des Events in Saudi-Arabien ums Leben. Der 40-Jährige starb in Folge eines Sturzes, auch schnelle Wiederbelebungsversuche an der Unfallstelle halfen nicht. Die Ärzte konnten im Hospital nur noch den Tod des Teamkollegen des Deutschen Sebastian Bühler feststellen.
Die Dakar wird ihre schrecklichen Schattenseiten einfach nicht los. Rund 70 Menschen kostete die legendärste aller Rallyes seit ihrer ersten Auflage 1979 schon das Leben. Dazu gehören neben Teilnehmern und Zuschauern auch Journalisten. Doch auch nach dem schrecklichen Tod von Gonçalves wird es mit dem Event ungebremst weitergehen. Das war in der Vergangenheit schon immer so. Bereits am Montag steht ein Rundkurs um Wadi al-Dawasir auf dem Programm.
Im Januar 2015 wurde der polnische Motorradfahrer Michal Hernik auf der dritten Etappe von San Juan nach Chilecito in Argentinien tot aufgefunden. Er war der bislang letzte Teilnehmer, der sein Leben ließ. Ein Jahr später starb ein 63 Jahre alter Zuschauer aus Bolivien, nachdem er von einem Auto erfasst worden war. Anschließend gab es zwar weitere schwere Unfälle, bis zum Wochenende aber zumindest keinen Todesfall mehr. Doch die traurige Serie geht auch nach dem Umzug der Dakar von Südamerika nach Saudi-Arabien weiter.
Trotz schneller Hilfe war der Portugiese Paulo Goncalves (40) nicht mehr zu retten.
Was genau mit Gonçalves passierte, muss noch untersucht werden. Nachdem ein Notruf bei den Veranstaltern eingegangen war, erreichte ein Hubschrauber den Fahrer, der nach einem Herzstillstand bewusstlos war, nur acht Minuten später. Doch die schnelle Hilfe blieb ohne Erfolg und er erlag seinen Verletzungen. In einer Klinik in Layla wurde er für tot erklärt.„Die Rallye Dakar ist das gefährlichste Rennen der Welt. Dieses Jahr ist wieder ein Beweis dafür“, sagte Gonçalves Landsmann Bernardo Vilar.