Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
„Verwöhntes“Duo kassiert Heimniederlage
Eggert/Bennecken unterliegen Österreichern in Altenberg. Taubitz bejubelt einzigen Sieg. Loch kämpft sich noch auf Platz drei
Rekordweltmeister Felix Loch streckte noch auf dem Schlitten sitzend immer wieder seine geballte Faust nach oben. Nach seinem Klasselauf von Platz sieben auf drei beim Weltcup der Rodler in Altenberg sieht sich der einstige Seriensieger wieder auf dem richtigen Weg. „Beim 13. Rennen zum zwölften Mal auf diesem Podest zu stehen, ist gar nicht so schlecht“, sagte der 30 Jahre alte Berchtesgadener. Den Sieg sicherte sich Olympiasieger David Gleirscher (Österreich).
Loch legt derzeit aber einen anderen Maßstab an. Nur hauchdünn war er im finalen Durchgang langsamer als der Russe Roman Repilow.
Der Weltcupführende ist Topfavorit für die WM in Sotschi und dient Loch daher als Richtgröße. Auch Repilow hatte im ersten Lauf von Altenberg gepatzt, lag nur auf Rang
23 und wurde am Ende Zehnter. Toni Eggert und Sascha Benecken fuhren bei leichtem Schneefall nur auf Platz zwei. Die Bahnrekordhalter aus Ilsenburg und Suhl hatten am Samstag nach zwei Läufen
0,228 Sekunden Rückstand auf die Vorjahressieger Thomas Steu und Lorenz Koller aus Österreich, die ihren ersten Weltcup-Sieg in diesem Winter feierten. Die Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) kamen nur auf Rang sieben hinter dem Winterberger Duo Robin Geueke und David Gamm. Eggert und Benecken vergrößerten ihren Vorsprung im Gesamt-Weltcup.
Den einzigen deutschen Tagessieg – in der Teamstaffel wurde
Deutschland Zweiter hinter Russland – holte Julia Taubitz am Sonntag bei ihrem dritten Saisonerfolg. „Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn noch kleine Fehler drin waren“, sagte die 23-Jährige aus Oberwiesenthal. Nach zwei Läufen bezwang sie die im Weltcup führende Russin Tatjana Iwanowa mit 0,172 Sekunden Vorsprung.
Nachdenklich machen muss die Bilanz trotzdem. Fünf Wochen vor der WM (14. bis 16. Februar) warten die weiter enttäuschenden Männer um Ex-Dominator Loch noch auf ihren ersten Saisonsieg, auch nach dem ersten Heimrennen des Winters. Auch die sonst schier unschlagbaren Doppelsitzer kassierten ausgerechnet auf eigenem Eis ihre erste Weltcup-Niederlage der Saison – und zum Abschluss musste sich auch noch die Teamstaffel knapp der russischen Mannschaft geschlagen geben.