Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Die Queen ruft zur Krisensitzung
Showdown auf Schloss Sandringham: Am heutigen Montag soll über die Zukunft der royalen Aussteiger Harry und Meghan verhandelt werden. Es geht um Ansehen und Geld
Das Ansehen der Monarchie steht auf dem Spiel. Der Schaden ist bereits groß – jetzt gilt es, ihn wenigstens zu begrenzen. Die Queen (93) zitiert Familie und Berater am heutigen Montag zur Krisensitzung auf Schloss Sandringham, berichtet die BBC. Nachdem ihr Enkel Prinz Harry (35) und dessen Frau Herzogin Meghan (38) angekündigt hatten, sich ihrer königlichen Pflichten zu entziehen und mehr Zeit in Nordamerika zu verbringen, will sie den „Megxit“, wie die Briten den Ausstieg nennen, zügig regeln.
„Sandringham Showdown“, titeln bereits britische Zeitungen. Eigentlich war eine Konferenz für Donnerstag im Londoner Buckingham-Palast anberaumt, doch das ging der Queen nicht schnell genug. Ihr einstiger Lieblingsenkel und seine Frau hatten sie brüskiert, weil der Schritt nicht mit ihr abgesprochen war. Jetzt will sie die Kontrolle zurückgewinnen. Also lud sie auf ihren Landsitz Sandringham, auf dem sie traditionell Weihnachten
Die Queen am Sonntag in auf dem Weg zur Kirche.
und die ersten Wochen des neuen Jahres verbringt. Aus Palastkreisen hieß es, die Queen wolle innerhalb von Tagen eine umsetzbare Lösung für die beiden finden.
Für die Sitzung wird Thronfolger Prinz Charles (71) vorzeitig vom Staatsbegräbnis des Sultans von Oman zurückkehren. Neben Harry selbst erscheint auch sein großer Bruder Prinz William (37). Meghan ist bereits nach Kanada geflogen, doch so leicht kommt sie der Chefin nicht davon: Laut BBC besteht die Queen darauf, dass die ehemalige Schauspielerin sich per Videokonferenz zuschaltet. Auf der Tagesordnung stehe, ob ein „weicher Megxit“oder ein „harter Megxit“vollzogen wird – also, ob beide noch bei bestimmten Anlässen öffentlich für die Royals auftreten oder sofort sämtliche Pflichten niederlegen.
Titel „Königliche Hoheit“soll entzogen werden
Wenn Harry völlig aufs Repräsentieren verzichte, müsse er auch auf die jährliche finanzielle Unterstützung von umgerechnet rund drei Millionen Euro verzichten, heißt es. Die ehemalige Schauspielerin Meghan und der Prinz wollen künftig finanziell auf eigenen Beinen stehen. Doch mit Wohnsitzen in Kanada und Großbritannien erwartet Harry eine Doppelbesteuerung.
Auch geht es um die Frage, wer für die Sicherheit des Paares und seines acht Monate alten Sohnes Archie sorgt – und wer dafür zahlt.
Zudem stehen die Titel zur Debatte. Auf die Anrede „Königliche Hoheit“müssen die beiden wohl verzichten. Der Palast wolle auch strenge Vorgaben erlassen, damit die beiden ihren Status nicht zu Geld machen können.
Die Queen ist gut vorbereitet: Laut BBC ließ sie sich tagelang von britischen und kanadischen Regierungsvertretern beraten, darunter von Kabinettssekretär Mark Sedwill.
Große Unterstützung von seinem Bruder kann Harry nicht erwarten. William soll enttäuscht sein über die Entwicklung. „Ich habe mein Leben lang den Arm um meinen Bruder gelegt. Und das kann ich nicht mehr tun – wir sind getrennte Einheiten“, sagte er laut „Sunday Times“. Er hoffe jedoch auf Zeiten, in denen alle sich wieder einig sind: „Ich will, dass jeder im Team spielt.“