Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Real: Zukunft unsicher für Mitarbeiter
Metro will an Investor verkaufen
Die mehr als 400 Beschäftigten der vier Real-Supermärkte in Thüringen bangen derzeit um ihre berufliche Zukunft. „Mit dem anstehenden Verkauf der deutschen Real-Häuser von der Metro an den Finanzinvestor X-Bricks sind auch Weiterverkäufe und die Schließung einzelner Märkte nicht mehr ausgeschlossen“, sagte der Verdi-Fachbereichsleiter Handel für Mitteldeutschland, Jörg Lauenroth-Mago, gestern auf Anfrage.
Nach seinen Angaben gibt es derzeit 22 Real-Märkte in den drei mitteldeutschen Bundesländern, darunter vier in Thüringen. Neben den beiden Häusern in Erfurt gibt es Standorte in Weimar und Gotha. Man habe bereits Mitarbeiterversammlungen in den Filialen durchgeführt und die Belegschaften für das Thema sensibilisiert, sagte Lauenroth-Mago.
Allerdings seien bislang keine Pläne des neuen Eigentümers für die Standorte bekannt. Erst dann könne man reagieren. LauenrothMago gehe davon aus, dass ein Stellenabbau drohe, sagte der Gewerkschafter. Die Mitarbeiter seien sehr verunsichert. Einige Mitarbeiter seien bereits seit Jahrzehnten bei Real beschäftigt. Das müsse Metro bei der Festsetzung des Kaufpreises berücksichtigen, um Härtefälle finanziell ausgleichen zu können. Der Metro-Gesamtbetriebsratschef Werner Klockhaus hatte in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung vor dem Verlust von 10.000 Stellen bei Real gewarnt. Das ist jeder dritte Arbeitsplatz. X-Bricks, das die Supermarktkette Ende Januar übernehmen soll, wird laut Lauenroth-Mago einzelne Standorte zunächst weiterführen, andere an Wettbewerber verkaufen und einige Standorte aufgeben, um lediglich die Immobilien zu vermarkten.