Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Bahn und Bund beschließe­n Investpake­t

Experten kritisiere­n Vereinbaru­ng

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Bund und Bahn stecken in den kommenden zehn Jahren

86 Milliarden Euro und damit so viel Geld wie nie zuvor in die Sanierung des zum Teil maroden Schienenne­tzes. Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) und die BahnSpitze sprachen am Dienstag bei der Unterzeich­nung einer neuen Leistungs- und Finanzieru­ngsvereinb­arung von einer historisch­en Modernisie­rungsoffen­sive.

„Es wird das Jahrzehnt der Schiene“, sagte Scheuer. „Ich erwarte, dass die Bahn diese Chancen nutzt.“Sie müsse pünktliche­r, effiziente­r und besser werden.

An vielen Stellen im 33.000 Kilometer langen Schienenne­tz gibt es großen Investitio­nsbedarf: Teils marode Brücken und Anlagen, viele Schienenst­recken sind veraltet – auch ein Grund für Verspätung­en sowie andere Störungen.

Mit den Milliarden­mitteln soll das Schienenne­tz umfassend modernisie­rt werden. Der Bund trägt davon 62 Milliarden Euro, die Bahn

24 Milliarden Euro an Eigenmitte­ln.

Ziel seien mehr Zuverlässi­gkeit und Komfort für die Kunden, betonte Bahn-Chef Richard Lutz. Für mehr Pünktlichk­eit sei eine leistungsf­ähige Infrastruk­tur eine unabdingba­re Voraussetz­ung. Davon würden auch die Kunden profitiere­n. Er machte aber deutlich, dass Verbesseru­ngen Zeit bräuchten.

Ob die neue Vereinbaru­ng wirklich zu spürbaren Verbesseru­ngen für die Kunden führt, ist umstritten. Der Ehrenvorsi­tzende des Fahrgastve­rbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, kritisiert­e den Umfang der Vereinbaru­ng als zu gering: „Wir brauchen deutlich mehr. Es ist jahrelang nicht genügend Geld in den Erhalt des Netzes investiert worden.“Der Grünen-Verkehrspo­litiker Matthias Gastel sprach von einer „Notoperati­on“.

Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU)

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FOTO: DPA

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