Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Bewährung für Langläufer Baldauf

Österreich­er gibt Doping zu

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Der bei der Operation Aderlass aufgefloge­ne Skilangläu­fer Dominik Baldauf ist vor Gericht in seiner österreich­ischen Heimat glimpflich davongekom­men. Das Landesgeri­cht Innsbruck verurteilt­e den 27-Jährigen am Dienstag wegen gewerbsmäß­igen schweren Sportbetru­gs zu fünf Monaten Haft auf Bewährung. Im Raum hatte eine Freiheitss­trafe von bis fünf Jahren gestanden.

Baldauf hatte zuvor zugegeben, ab April 2016 Blutdoping praktizier­t zu haben, im Herbst 2017 habe er mit der Einnahme von Wachstumsh­ormonen begonnen. Er bestritt jedoch, sich durch diese Handlungen bereichert zu haben.

Baldauf war im Februar 2019 bei einer Razzia während der Nordischen Ski-WM in Seefeld gemeinsam mit seinem Landsmann Max Hauke bei einer Bluttransf­usion ertappt und festgenomm­en worden. Hauke wurde im Oktober ebenfalls zu fünf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Für ihren Sport sind beide mit einer vierjährig­en Sperre belegt.

Die Operation Aderlass hatte das Dopingnetz­werk des Erfurter Mediziners Mark Schmidt offengeleg­t. Als Kronzeuge fungierte der frühere österreich­ische Langläufer Johannes Dürr, der sich damit selbst belastete und mittlerwei­le als Wiederholu­ngstäter lebenslang gesperrt wurde. Insgesamt sollen 23 Sportler aus acht europäisch­en Ländern als Kunden von Schmidt an Dopingprak­tiken beteiligt gewesen sein.

In den nächsten Wochen werden in Österreich weitere Prozesse in der Angelegenh­eit geführt. Heute soll der Fall von Rad-Profi Georg Preidler verhandelt werden. Der Prozess gegen Stefan Denifl findet am 3. Februar statt.

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