Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Hersteller von Modellbahnen wächst
Piko behauptet sich am europäischen Markt
Die Geschäfte des ostdeutschen Modellbahnherstellers Piko in Sonneberg gehen gut. Im vergangenen Jahr sei in einem insgesamt stagnierenden Modellbahnmarkt ein Umsatzzuwachs von 14 Prozent erreicht worden, teilte Inhaber und Geschäftsführer René Wilfer mit.
Das Traditionsunternehmen hat damit nach eigenen Angaben seine Position als drittgrößter Modellbahnhersteller in Kontinentaleuropa gefestigt. Piko produziert Miniatur-Loks und -Waggons in vier Spurgrößen sowie Zubehör. Zum Wachstum von Umsatz und Gewinn beigetragen hat eine gute Entwicklung in Polen, der Schweiz, Italien und Ungarn. Die Exporte der Thüringer Firma seien 2019 um zwölf Prozent gewachsen. Wichtigster Markt mit einem Umsatzanteil von zwei Dritteln sei jedoch Deutschland, sagte Wilfer. Auch
2019 sei ein Gewinn erwirtschaftet worden.
Piko mit rund 550 Beschäftigten in Sonneberg und in China kündigte vor der Nürnberger Spielwarenmesse 400 Produktneuheiten an. In der größten Spurweite G solle nach der Dampflok BR 50 der Deutschen Reichsbahn nun auch das westdeutsche Pendant, die BR 050 der Deutschen Bundesbahn, auf den Markt kommen. Die Fahrzeuge sind ihren großen Originalen detailgetreu nachempfunden. Für 2020 rechnet die Geschäftsführung mit weiterem Wachstum – allerdings nicht mehr zweistellig. Wilfer erwartet dank der Neuheiten ein Umsatzplus von
3,5 Prozent. Die Fertigung von Loks und Wagen im Kleinformat hat eine mehr als 60-jährige Tradition in Sonneberg. Dort ist vor allem die Produktion der Spurweite G – der sogenannten Gartenbahnen – mit
175 Mitarbeitern konzentriert. Die kleineren Spuren fertigt Piko in seinem chinesischen Werk.