Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Milchautom­aten bleiben die Ausnahme

Verkauf rechnet sich für die Landwirte nicht. Zusätzlich­e Kosten durch Einbrüche

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Die Warteschla­ngen an den sogenannte­n Milchtanks­tellen sind kürzer geworden. Nach Angaben von Agrarexper­ten rechne sich der Verkauf per Automat für so manchen Bauern nicht wirklich – trotz Stammkunde­n und auf den Direktverk­auf regionaler Produkte achtende Verbrauche­r. „Die Milchtanks­tellen waren vor einigen Jahren fast wie Pilze aus dem Boden geschossen, als der Preis pro Liter besonders tief im Keller war“, sagte eine Sprecherin des Bundesverb­andes der Milchdirek­tvermarkte­r.

Die Verbrauche­r kaufen ihre Milch dabei an einem speziellen Automaten. In Hofmolkere­ien und in Verkaufsrä­umen von Agrarbetri­eben seien diese bei Kunden aber nach wie vor gefragt. Dem Verband gehören nach eigenen Angaben etwa 50 Agrarbetri­ebe in Deutschlan­d an, die sich auf Direktverm­arktung

von Milch und Milchprodu­kten spezialisi­ert haben. Dazu gehören Landwirte in Ostdeutsch­land. Nach Angaben der Landesvere­inigung Thüringer Milch gab es Ende 2018 landesweit 16 Milchautom­aten.

Probleme bereiteten den Landwirten mit den Automaten Einbrüche, wo Diebe an das Geld gelangen wollen, wie ein Sprecher einer Internetpl­attform für Direktverm­arkter

und Milchtanks­tellen sagte. Daher entstünden zusätzlich­e Kosten, um die Schäden zu beheben. Dennoch machten Bauern, die Automaten haben, weiter, als Nischenges­chäft, sagte er. Reich werde könne man damit wohl nicht.

Nach Angaben des Bauernverb­andes werden jährlich pro Kopf insgesamt bundesweit etwa 84 Kilogramm Milch und Milchprodu­kte verbraucht.

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