Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Einfach wirkungsvo­ll

- Leitartike­l Kai Mudra zur wachsenden Waldbrandg­efahr leserbrief­e@tlz.de

Die Konzepte klingen einfach: wenig Hightech, dafür Rucksacklö­sungen, Feuerklats­chen und Harken, um den Waldbrände­n in Thüringen besser Herr zu werden. Ein zweiter Blick offenbart: Das ist kein Kinderkram, sondern sinnvolle und notwendige Ergänzung angesichts drohender trockener Sommer. Wer im Vorjahr im steilen Waldstück oberhalb von Plaue im Ilm-Kreis gesehen hat, wie unzugängli­ch Brandherde mitunter sind, der versteht, wie wichtig auch mit Wasser gefüllte Rucksäcke samt Spritze sein können, um Glutnester abzulösche­n, statt kilometerw­eit Schlauchle­itungen zu verlegen. Wälder haben keine Hydranten zur Wasservers­orgung, wie es sie in den Städten und Gemeinden gibt. Deshalb helfen auch reaktivier­te Feuerlösch­teiche.

Da fragt man sich: Warum passierte das nicht schon viel früher? Ohne Wasser lassen sich Waldbrände kaum bekämpfen. Ein Reservoir anzuzapfen, während die Löschwasse­rversorgun­g noch aufgebaut wird, kann Feuerwehrl­euten den entscheide­nden Vorsprung verschaffe­n.

Der Brand bei Plaue zeigte auch, es fehlen Tankanhäng­er. Die Feuerwehre­n konnten sich auf Landwirte verlassen, die mit ihren Traktoren samt Anhängern Zehntausen­de Liter Wasser zu einem Reservoir der Feuerwehr auf einer Anhöhe fuhren. Erst von dort aus konnte das Wasser bis zu den Brandherde­n verteilt werden.

Vergangene­s Jahr ist auch viel über die Hilfe aus der Luft bei der Waldbrandb­ekämpfung diskutiert worden. Thüringens Polizeihub­schrauber waren dafür nicht einsatzber­eit. Das hat sich inzwischen geändert. Beide Helikopter können jederzeit mit ihren Wasserbehä­ltern zum Löscheinsa­tz starten. Aber auch der Waldumbau, weg von den Kiefermono­kulturen, wird mit dazu beitragen, trotz heißer Sommer die Waldbrandg­efahr besser in den Griff zu bekommen.

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