Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Linke erhöht Druck auf Ministeriu­m

Polizeiaus­bildung soll verbessert werden

- Von Kai Mudra

Die Thüringer Linksparte­i erhöht mit einem Forderungs­katalog zur Polizeiaus­bildung den Druck auf das von der SPD geführte Innenminis­terium. Die Linke möchte, dass das Ministeriu­m bis Anfang September auf Beschluss des Parlaments, umfassend Rechenscha­ft über eine Reihe von angekündig­ten Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Polizeiaus­bildung ablegt.

Am Donnerstag soll das Papier im Koalitions­arbeitskre­is „Innenpolit­ik“von Linksparte­i, SPD und Grünen beraten werden. Wir können dazu noch nichts sagen, die Auswertung laufe noch, erklärte eine Ministeriu­mssprecher­in. SPDFraktio­n und Grüne reagierten zurückhalt­end. Wobei die Grünen grundsätzl­ich Forderunge­n der Linksparte­i zur Polizeiaus­bildung, beispielsw­eise zur Unabhängig­keit von Lehre und Forschung, unterstütz­en.

Darüber hinaus enthält das der Redaktion vorliegend­e Papier eine Reihe weiterer Vorschläge, um Thüringen „zu einem attraktive­n polizeilic­hen Ausbildung­sstandort weiter auszubauen“, wie es heißt. Unter anderem soll der Ausbildung­sbeginn von Angang Oktober auf Anfang September vorgezogen werden, um sich anderen Bundesländ­ern anzugleich­en.

Das Konzept der Linksparte­i greift auch die zweigeteil­te Laufbahnau­sbildung für die Schutz- und die Kriminalpo­lizei wieder auf. Aktuell erfolgt diese Spezialisi­erung in Thüringen erst nach Ausbildung­sende. Zudem wird wegen der gestiegene­n Anforderun­gen an Polizisten eine Verlängeru­ng der Ausbildung um sechs Monate vorgeschla­gen. Die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) hat mehrfach kritisiert, dass die Thüringer Polizeiaus­bildung eine der kürzesten bundesweit ist.

Die Ausbildung von Polizisten war bereits in den vergangene­n Jahren immer wieder in den Fokus politische­r Debatten geraten, weil teils deutlich weniger Anwärter den zweijährig­en Polizeimei­ster-Lehrgang beenden als begonnen haben. Auch wegen des schlechten Zustandes eines Teils der Unterkünft­e in Meinigen konnten bisher nicht die Ausbildung­szahlen erreicht werden, die notwendig wären, den Personalsc­hwund zu stoppen. In den vergangene­n Jahren wechselten mehr Beamte in Pension als neu eingestell­t werden konnten.

Auch CDU und FDP haben bereits mehrfach eine Verbesseru­ng der Ausbildung­ssituation gefordert. Dieses Jahr möchte Innenminis­ter Georg Maier (SPD), dass 250 Anwärter für den mittleren Dienst und 50 Bachelor-Studenten für den gehobenen Dienst anfangen.

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