Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Schüler müssen auf Abibälle verzichten
Eltern hoffen auf Kostenübernahme
Bei den Abiturfeiern müssen die Thüringer Gymnasien wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr improvisieren. Die üblichen Feste gemeinsam mit Eltern und Familien sind wegen der Hygienevorschriften voraussichtlich nicht möglich. Einen angemessenen Rahmen zu finden, sei daher eine Herausforderung, sagte Roul Rommeiß, Vorsitzender der Thüringer Landeselternvertretung.
Bereits ausgefallen sind an fast allen Schulen die Themenwochen am Ende des letzten, verkürzten Schulhalbjahres, in der die Abiturienten verkleidet in die Schule kommen und allerlei Streiche aushecken. „Zu dieser Zeit waren ja außer den Abiturjahrgängen alle anderen Schüler noch Zuhause, das war für viele schon eine Enttäuschung“, sagt die Landesschülervertreterin Selma Konrad. „Durch das Fehlen solcher Traditionen hat es sich gar nicht richtig nach dem letztem Schultag angefühlt, alles war ein bisschen unwirklich.“Die meisten Schüler hätten aber Verständnis für die Maßnahmen.
Umso wichtiger sei nun die Zeugnisübergabe in einem angemessenen Rahmen. „So können alle wenigstens kurz noch einmal zusammenkommen und vielleicht zumindest ein gemeinsames Abschlussfoto machen.“Auch hinter den meist in Privatregie veranstalteten Abibällen steht nun ein großes Fragezeichen. Wenn überhaupt, kommen nur abgespeckte Feiern infrage. In vielen Fällen wurden diese dem Elternsprecher und verschiedenen Schulleitern zufolge aber bereits gestrichen. „Etwaige Stornokosten für ausfallende Veranstaltungen bleiben unter Umständen an den Eltern als Veranstalter hängen – es wäre daher wünschenswert, wenn die Landesregierung da finanziell aushelfen könnte“, sagte Rommeiß. Bei der Zeugnisausgabe suchen die Schulen nach Lösungen. „Zumindest die ursprünglich geplanten Termine für die Zeugnisausgabe können in fast allen Schulen eingehalten werden“, sagte Rommeiß.