Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Das Gärtnerherz freut’s
Bis zu 30 Menschen packen gemeinsam in ihrer grünen Oase im Stadtteilgarten Jena-Winzerla an
Der Stadtteilgarten in Jena-Winzerla ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. 20 bis 30 Mitgärtner betreuen das etwa 1600 Quadratmeter große Areal, das sehr zentral und obendrein verkehrsgünstig neben einer Straßenbahnhaltestelle liegt. „Wenn ich von der Arbeit komme, gehe ich oft gleich in den Garten, das ist so entspannend“, berichtet Bärbel Puhlfürß, sie ist eine der Gärtnerinnen.
Die Gruppe der Gemeinschaftsgärtner ist bunt gemischt; ein Team im Alter von Mitte zwanzig bis Ende fünfzig. „Und alle haben ein Ziel – das gemeinsame Bewirtschaften des Gartens“, sagt Markus Meß vom Stadtteilbüro, der Ansprechpartner ist. Neben dem Gärtnern geht es um einen Ort der Kommunikation, Bildung und Kultur. Vor sieben Jahren startete der Garten in die erste Saison.
Was wird angebaut? Einfach alles, was das Gärtnerherz begehrt! Radieschen, Salat, Tomaten, Bohnen, auch kleinere Obstbäume stehen im Garten, und im Westend gibt es sogar Weinreben. Zudem spielen Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes eine wichtige Rolle. So sind die Gärtner bemüht, biologische Vielfalt zu erhalten. Dazu gehört, dass sie Saatgut selber gewinnen und dieses untereinander tauschen. „Über die jährliche Pflanzentauschbörse versuchen wir die in einem etwas größeren Rahmen“, sagt Markus Meß.
Biologische Vielfalt ist angesagt. Das Aufhängen von Nistkästen oder das sommerliche Aufstelle von Tränken für Insekten und Vögel dient diesem
Ziel. Eine kleine Wiesenfläche darf ausblühen, dort wird bewusst kein Rasen gemäht.
Bewirtschaftet wird der Stadtteilgarten auf der Basis eines Pflegevertrages. Das Areal ist für jedermann zugänglich. Bislang ist der Zuspruch auch aus der nichtgärtnernden Nachbarschaft gut, aber nicht zu gut. Das heißt: Es werden im Vorbeigehen nicht zu viele Tomaten vom Strauch gepflückt.