Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Zwei Altenpflegeheime bekommen Anbauten
Die Kapazität vom Haus St. Elisabeth in Breitenworbis wird um 34 Plätze erhöht
Viele Herausforderungen müssen Tobias Helbing, Geschäftsführer der Katholischen Altenpflegeheime in Breitenworbis, und sein Team in Zeiten der Corona-Pandemie meistern. Und in den nächsten Monaten kommen noch neue dazu, sprich: zwei Baustellen. Die Arbeiten am Haus St. Josef sind vor Kurzem angelaufen, die am Haus St. Elisabeth starten im Herbst. Beide Einrichtungen erhalten einen Anbau.
Mit 86 Bewohner- und 15 Tagespflegeplätzen wartet das Altenpflegeheim St. Josef im Herzen des Dorfes auf. 70 Frauen und Männer aus dem Pflege- und Sozialdienstbereich kümmern sich hier um die Senioren, dazu kommen weitere 30, die in Küche, Wäscherei und Verwaltung tätig sind. „Ja, wir kochen und waschen für unsere Bewohner noch selbst. Das tun nicht mehr viele Einrichtungen. Wir sehen das jedoch als ein Qualitätsmerkmal an“, sagt Helbing und lässt nicht unerwähnt, dass seit Januar das Domizil auch von eigenen Kräften gereinigt wird.
„Es geht um Zuneigung und Zuwendung.“Tobias Helbing, Geschäftsführer, über die Schwerpunkte der Arbeit in St. Elisabeth
Da die Aufgaben zunehmen und für das nicht weit entfernte Haus St. Elisabeth eine Kapazitätserweiterung geplant ist, braucht es nun mehr Platz und damit den Anbau.
„Unsere Bewohner sollen alle eine gute Zeit haben, sich im Herbst des Lebens wohlfühlen“, meint der Geschäftsführer mit Blick auf die Pflege, Betreuung und Versorgung. Auch für Letztere ist es wichtig, flexibel zu sein, beispielsweise wenn es darum geht, ab und an Sonderwünsche zu erfüllen. „Und wenn das Kohlrouladen sind, dann gibt es sie“, sagt Helbing und ein zufriedenes Lächeln huscht über sein Gesicht. Der Chef möchte aber auch noch etwas anderes: gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Dazu gehören Umkleide- und Duschmöglichkeiten. Läuft alles nach Plan, soll der Anbau an St. Josef im Oktober bezugsfertig sein.
Die größere Baustelle und einen dreigeschossigen Anbau gibt es am Haus St. Elisabeth. Der Schwerpunkt der Einrichtung mit derzeit 31 vollstationären Plätzen liegt auf
Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Es sei die einzige Einrichtung mit dieser Spezialisierung im Landkreis, heißt es. Entsprechend groß ist die Nachfrage aus dem privaten Bereich und von Krankenhäusern. Aufgestockt werden soll daher auf 65 Plätze. Jede Ebene wird zwei Wohngemeinschaften aufnehmen. Gewohnt wird in Einzelzimmern, das Miteinander findet in Gemeinschaftsräumen statt.
Pflegedienstleiterin Petra Fischer wie auch Tobias Helbing finden es gut, dass sich St. Elisabeth spezialisiert hat. Denn so, da sind sie sich einig, können Betreuung und Pflege bedarfsgerechter, besser auf das Krankheitsbild der Senioren und ihre Fähigkeiten abgestimmt werden. Da geht es auch um solche Dinge wie Beschäftigung, sportliche Betätigung oder einfach darum, einer alten Dame oder einem betagten Herrn mal die Hand zu halten. „Es geht um Zuneigung und Zuwendung“, bringt es Helbing auf den Punkt und freut sich, dass er auf geschultes und motiviertes Personal mit Herz setzen kann.
Doch auch, wenn es jeden Tag neue Herausforderungen gibt, fehlt es den Bewohnern von St. Elisabeth nicht an schönen Momenten. Sie unternehmen kleine Ausflüge ins Dorf, ins benachbarte Café, besuchen ihren Duft- und Naschgarten oder lauschen der Orgel in der Kirche, die Tobias Helbing manchmal spielt. Weil Kirche und Glaube bei vielen – die meisten sind um die
85 Jahre, eine Dame wird im August
100 – trotz Krankheit einen hohen Stellenwert haben, bekommt das Haus auch eine eigene Kapelle.
Zwei Grundstücke hat der Träger und Bauherr, die Stiftung St. Elisabeth zu Worbis, bereits erworben, um die Anbaupläne umzusetzen. Jetzt wartet der Geschäftsführer auf die Baugenehmigung. Läuft alles wie gedacht, kann im Juli die Ausschreibung erfolgen und der Startschuss für die Arbeiten im September fallen.
Ziel ist es, im Herbst 2021 Einweihung zu feiern, und zwar auch mit den 30 neuen Arbeitskräften, die zu den 30 jetzigen eingestellt werden sollen.