Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Kontakte reichen bis in den Landkreis Eichsfeld
Nach Privatpartys in Göttingen 68 Neuinfektionen festgestellt. Mehr als 200 Menschen sind in Quarantäne
Nach dem Bekanntwerden der Covid-19-Infektion einer pädagogischen Fachkraft an der Regelschule Worbis vom Wochenende seien am Pfingstmontag umfangreiche Testungen erfolgt, die deutlich über das vom Robert-KochInstitut empfohlene Maß hinaus gingen, heißt es in einer Mitteilung vom Landkreis Eichsfeld. Das Gesundheitsamt biete darüber hinaus weitere fakultative Tests für diejenigen Schülerinnen und Schüler an, die wegen ihrer nachgewiesenen geringeren Betroffenheit bislang nicht zu einem Test aufgefordert wurden. Termine vergibt das Gesundheitsamt auf telefonische Nachfrage.
„Sofern im Ergebnis der laufenden Laboruntersuchungen keine positiven Covid-19-Infektionen an der Schule nachgewiesen werden sollten, wird der Regelbetrieb fortgeführt“, teilt Landratsamtssprecher Tobias John mit.
Schulbetrieb in Worbis hängt vom Testergebnis ab
„Sollten hingegen Infektionen an der Regelschule vorhanden sein, wird diese bis auf weiteres geschlossen.“Die Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Regelbetriebes wäre das Ausbleiben von Neuinfektionen unter den an der Schule Tätigen während der nächsten 14 Tage. „Das wissen wir aber frühestens im Laufe des Mittwochs.“
Vom Montag zum Dienstag habe es glücklicherweise im Landkreis keine Neuinfektion gegeben. Momentan sind 16 Eichsfelder erkrankt, 131 genesen. Zwei Menschen werden stationär behandelt. Derzeit sei Heiligenstadt mit sieben Fällen am meisten betroffen, der Rest verteile sich über den gesamten Landkreis.
Allerdings sind am Wochenende im benachbarten Göttingen nach mehreren privaten Familienfeiern
68 Menschen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Mehr als
200 Kontaktpersonen konnten bislang ermittelt werden. „Alle haben eine Quarantäneverfügung erhalten und sind aufgefordert sich testen zu lassen“, heißt es von der Stadt
Göttingen. Weitere Kontaktpersonen fallen in die Zuständigkeit anderer Gesundheitsämter, zum Beispiel Salzgitter, Osnabrück, Märkischer Kreis und Eichsfeld. „Dabei handelt es sich um eine Familie mit drei Personen“, erklärt Tobias John. Sie sei bereits in Quarantäne.
Im Nachbarkreis sind 13 Schulen betroffen
In Göttingen sind 125 Menschen über Pfingsten getestet worden. Diejenigen, die nicht selbst ins Testzentrum kommen konnten, wurden in Kooperation der Berufsfeuerwehr Göttingen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen zu Hause aufgesucht, um den Test abzunehmen.
Unter den Kontaktpersonen ersten Grades befinden sich 57 Kinder und Jugendliche. Betroffen sind 13 Schulen im Landkreis Göttingen quer durch alle Schulformen von der Grundschule bis zur Berufsbildenden Schule, unter ihnen die Gesamtschule im untereichsfeldischen Gieboldehausen. „Eine mittlere zweistellige Zahl von Personen hatte für die Pfingsttage eine Aufforderung zur Testung erhalten und ist dieser bislang nicht nachgekommen. Eine schriftliche Anordnung, den Test umgehend nachzuholen, wird unter Androhung eines Bußgeldes zugestellt. Notfalls wird die Maßnahme mit polizeilicher Unterstützung durchgesetzt werden“, macht die Stadt Göttingen deutlich.