Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Turntrainer muss erneut vor Gericht
Der Fall eines Turntrainers aus Erfurt, der 2018 wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt worden war, landet erneut vor Gericht. Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hob das Urteil des Landgerichts Erfurt teilweise auf, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Die Sache muss nun vor einer anderen Kammer des Landgerichts erneut verhandelt werden.
Der Mann hatte über seinen Anwalt während des Prozesses mehrere Erklärungen zu den Vorwürfen abgegeben und Taten eingeräumt. Vorangegangen waren Gespräche zwischen Gericht, Anklage und Verteidigung, in denen mit Blick auf eine Verurteilung eine Verständigung erzielt worden war. Allerdings befanden die Richter am BGH, dass der Beschuldigte nicht ausreichend darüber belehrt worden sei, dass das Gericht nur eingeschränkt an eine Verständigung gebunden ist. Wäre dem Trainer dies klar gewesen, hätte er nach Auffassung der BGH-Richter möglicherweise verschiedene Geständnisse nicht abgelegt.