Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Ein Anbau, um zu bestehen
DRK-Kindergarten in Uder wird erweitert und bekommt ein offenes Spielhaus
Aufatmen heißt es für alle Eltern, die ihre Kinder in den Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Uder bringen. Die Fördermittel sind da, der Anbau kann beginnen. Damit entspricht die Gemeinde den neuen Standards der Landesregierung, den Platz in einer Tageseinrichtung für unter Dreijährige von zweieinhalb auf fünf Quadratmeter zu vergrößern. Dem Kindergarten drohte der Entzug der Betriebserlaubnis. Noch gibt es eine Ausnahmegenehmigung.
Nun ist auch Bürgermeister Gerhard Martin (CDU) heilfroh, dass das „Hinterhergerenne“bei den
Fördermittelgebern vorbei ist und gebaut werden kann. Ohne den Anbau hätte der Kindergarten um 15 Plätze verkleinert werden müssen, und das wollte der Bürgermeister keinem Elternteil erklären. Die Freude war groß, als der Kreistag im vergangenen Jahr beschloss, rund
93.000 Euro vom Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung nach Uder zu geben. Weitere
645.000 Euro gibt es für den ersten Bauabschnitt aus der Städtebauförderung des Freistaats.
Insgesamt kostet der Anbau knapp eine Million Euro, die zu gut
60 Prozent gefördert wird, der Rest sind Eigenmittel der Gemeinde, die Eigentümerin der Immobilie ist.
Aktuell wird an der Bodenplatte gearbeitet, Rohbau und Dacharbeiten sind bereits ausgeschrieben. Im Herbst soll Richtfest gefeiert werden, das Dach in diesem Jahr noch drauf. Auch haben schon Vorarbeiten an der alten Bäckerei, gleich neben dem Kindergarten, begonnen. Denn dort drin soll ein offenes Spielhaus entstehen.
Der alte Spielplatz muss dem Anbau weichen. Der besteht aus insgesamt drei Etagen, wobei die unterste zur Hälfte offen bleibt. „Wir brauchen auch draußen allen Platz, den wir kriegen können“, so Gerhard Martin.
Als er von der Fördermittelzusage erfuhr, habe er gleich allen Beteiligten
Bescheid gegeben, dass es losgehen kann. Sofort wurde ein Gemeinderat einberufen, um über die Vergabe der Aufträge abzustimmen. „Ich hätte das in Coronazeiten auch im Eilverfahren selbst entscheiden können, aber bei solchen Summen wollte ich den Rückhalt meiner Ratsmitglieder nicht missen“, so der Bürgermeister.
Nun habe der Baufortschritt oberste Priorität und Gerhard Martin hofft, dass die Ausnahmegenehmigung noch weiter Bestand haben wird, damit alle Kinder weiterhin im bunten Haus in der Straße der Einheit bleiben können. Denn: „Wir generieren mit dem Anbau nicht viel, aber wir bleiben bestehen.“