Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Jede Menge Betriebsamkeit
Thüringens Tischtennis-Vorzeigeverein Post Mühlhausen hat das Training wieder aufgenommen. Bundesliga-Team trifft sich im Juli
Den gesamten Tag über herrscht am Kristanplatz Betriebsamkeit. Ab Mittag, bald wahrscheinlich sogar Vormittag, sind die drei Tische in der Halle des Post SV Mühlhausen von den Kindern bis zu den Erwachsenen dauerbelegt. Die gesamte Koordination erfordert viel Aufwand und Feingefühl – schließlich wollen alle endlich wieder ihrem Sport nachgehen. Doch mit drei statt sechs Tischen ist klar, dass der Andrang geplant werden muss.
Und diese Planung ist nur die eine Seite der Medaille. Bei jedem Training gilt es sicherzustellen, dass die Spieler eigene Bälle benutzen. Sobald
die Einheit zu Ende ist, erfolgt der Griff zum Desinfektionsmittel, um die Tische zu reinigen. „Das Hygienekonzept hat es in sich. Wir haben uns viel Mühe gegeben, denn als Bundesligaverein hat man eine Vorbildrolle“, sagt Trainer Erik Schreyer, der sich positiv überrascht zeigt. „Die Kinder haben damit überhaupt keine Probleme. Alles lief ganz akkurat, ich musste nicht korrigieren.“
Das penible Konzept war Grundbedingung für eine Rückkehr zum Trainingsbetrieb. Dass trotz aller Anstrengungen noch keine Normalität vorherrscht – so ist das Duschen etwa verboten – nehmen die Sportler klaglos hin. Auch, dass nicht jeder mit jedem spielen kann und die Gruppen aufgeteilt werden müssen. Die Freude, den kleinen Plastikball wieder hin- und her zu spielen, überwiegt. „Es gab keine Absagen oder Abmeldungen. Alle sind geil auf Tischtennis, die Rückmeldungen sind ausnahmslos positiv“, sagt Schreyer.
Während die einheimischen Akteure wieder ihrem Hobby frönen können, musste die erste Zusammenkunft des Profiteams verschoben werden. Eigentlich wollten sich Schreyer, Daniel Habesohn, Ovidiu Ionescu, Lubomir Jancarik und Steffen Mengel an diesem Wochenende treffen. Doch die Einreise aus Tschechien und Österreich gestaltet sich nicht so einfach. „Das wäre ein zu großer Aufwand geworden.
Wir haben es jetzt um einen Monat auf den 13. Juli verschoben“, sagt Schreyer.
Bis dahin stehen die vier Spieler zu großen Teilen in Eigenverantwortung. Mit Interesse verfolgte Schreyer den Auftritt Mengels beim 1. Düsseldorf Masters, einem Einladungsturnier mit gutem Teilnehmerfeld. Hier musste sich Mengel erst im Finale Timo Boll mit 1:3 geschlagen geben. „Auch wenn die Ergebnisse noch nicht so aussagekräftig sind, hat mich seine gute Frühform gefreut“, so Schreyer. Allgemein hofft er, dass Corona für das Tischtennis auch eine Chance bietet. Die Playoffs sollen noch zu Ende gespielt werden. „Für das TV ist das natürlich hochinteressant.“