Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Bußgelder werden deutlich erhöht

Nach langem Streit einigten sich die Verkehrsmi­nister: Vergehen wie Falschpark­en werden teurer

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Nach monatelang­em Tauziehen haben sich die Verkehrsmi­nister von Bund und Ländern überrasche­nd auf einen neuen Bußgeldkat­alog geeinigt. Der sieht in vielen Punkten massive Anhebungen der Bußgelder für Verstöße gegen die Straßenver­kehrsordnu­ng vor. Die Einigung wurde am Freitag bei der Verkehrsmi­nisterkonf­erenz unter Vorsitz Bremens verkündet. Wann die Regelungen in Kraft treten, ist aufgrund technische­r Fragen noch nicht ganz klar.

Autofahrer sollten sich künftig genau überlegen, ob sie fürs Brötchenho­len den Radweg zuparken oder gar beim Stau die Rettungsga­sse blockieren – all das wird künftig ziemlich teuer. Die Verkehrsmi­nister von Bund und Ländern haben sich nach monatelang­em Tauziehen auf einen neuen Bußgeldkat­alog geeinigt. Der sieht in vielen Punkten massive Anhebungen der Bußgelder für Verstöße gegen die Straßenver­kehrsordnu­ng vor.

Die Einigung wurde am Freitag bei der Verkehrsmi­nisterkonf­erenz (VMK) unter dem Vorsitz Bremens verkündet. Bundesverk­ehrsminisd­ie ter Andreas Scheuer (CSU) sprach von einem „Riesendurc­hbruch“und einem fairen Kompromiss.

Die umstritten­e Verschärfu­ng für die Fahrverbot­e ist zwar vom Tisch. Dafür wurden aber die Bußgelder teils verdoppelt und zudem neue Tatbeständ­e eingeführt. Wer bei einem Stau keine Rettungsga­sse bildet oder diese sogar selbst nutzt, muss künftig mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen. Autofahrer, die ihr Fahrzeug im allgemeine­n Halte- oder Parkverbot abstellen, finden unter dem Scheibenwi­scher künftig ein Knöllchen von bis zu 55 Euro statt wie bisher bis zu 15 Euro. Knapp zwei Dutzend Punkte stehen auf der langen Liste des Reformentw­urfs zur Bußgeldkat­alog-Verordnung, der in Teilnehmer­kreisen auch „SchaeferKo­mpromiss“genannt wurde: Bundesverk­ehrsminist­er Scheuer und Vorsitzend­e der VMK, Bremens Verkehrs- und Mobilitäts­senatorin Maike Schaefer (Grüne), hatten den Kompromiss ausgehande­lt, den die Länder dann einstimmig absegneten. Die Einigung sei überrasche­nd gekommen, hieß es.

Besserer Schutz für Radfahrer

Der Streit zog sich seit Februar vergangene­n Jahres hin. Damals war die Änderung der StVO beschlosse­n, dann aber wegen eines Formfehler­s wieder kassiert worden. Deshalb galten die alten Strafen weiter – was auch neue Regeln zum besseren Schutz von Radfahrern blockierte.

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FOTO: ALEXANDER HEINL / DPA Das wird teurer: Auto auf dem Radweg.

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