Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Die Liga schottet sich ab Vereine müssen ab 12. Mai in Quarantäne. Champions-League-Showdown in Wolfsburg
Basel. Frankfurt.
Erst eine häusliche „Quasi-Quarantäne“, dann ein Quarantäne-Trainingslager im Hotel: Die Deutsche Fußball Liga hat die Corona-Regeln für den Saisonendspurt in der Bundesliga und 2. Bundesliga verschärft. Vor den beiden letzten Spieltagen müssen sich ab dem 12. Mai alle 36 Profivereine komplett von der Außenwelt abschotten. Das hat das DFL-Präsidium gestern beschlossen.
Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die jüngsten Corona-Fälle bei Hertha BSC und bis zum Abschluss der Saison am 22./23. Mai verpflichtend. Damit soll die reguläre Beendigung der Spielzeit 2020/21 gesichert werden. Die Berliner befinden sich derzeit bis zum 29. April in häuslicher Quarantäne und müssen danach am 3. Mai in Mainz, am 6. Mai gegen Freiburg und am 12. Mai bei Absteiger Schalke 04 noch drei Nachholspiele bestreiten. Insgesamt stehen für den vom Abstieg bedrohten Hauptstadtclub sechs Spiele innerhalb von 20 Tagen an.
Die Profibranche reagierte durchweg positiv auf die Vorgaben. „Der FC Bayern begrüßt die Entscheidung der DFL, dass alle 36 deutschen Proficlubs ein QuarantäneTrainingslager abhalten werden. Damit wird eine weitere wichtige Voraussetzung geschaffen, um die Durchführung des Spielbetriebs der Ersten und Zweiten Liga abzusichern“, sagte Jan-Christian Dreesen, stellvertretender Vorstandschef des Rekordmeisters aus München. Frankfurts Trainer Adi Hütter betonte: „Wir halten uns zu 100 Prozent an die Maßnahmen der DFL, um die Saison nicht zu gefährden.
Es ist unser aller Interesse, die Bundesliga sauber zu Ende zu spielen.“Freiburgs Trainer Christian Streich bezeichnete die verschärften Regeln als „vernünftig und richtig“.
Zum ersten Showdown um die Champions-League-Plätze kommt es an diesem Samstag zwischen dem VfL Wolfsburg und Dortmund (15.30 Uhr/Sky). Mit dem 2:0 gegen Union Berlin waren dem BVB erstmals unter Trainer Edin Terzic drei Bundesliga-Siege in Serie geglückt – das macht den Schwarz-Gelben Mut. Allerdings verspüren auch die Niedersachsen nach dem Erfolg in Stuttgart Rückenwind.
„Mit einem Sieg von uns sind wir weg“, sagte Wolfsburgs Trainer Oliver
Glasner vor dem wegweisenden Duell. Bei fünf Punkten Vorsprung auf den BVB würde den Wolfsburgern ein Unentschieden eher helfen als dem Tabellenfünften. Trotzdem meinte Glasner: „Ich bin lieber angriffslustig und sage: Lass uns dieses Spiel gewinnen, dann haben wir acht Punkte Vorsprung.“
BVB-Trainer Terzic verwies auf die große Bedeutung des Duells mit dem fünf Zähler besseren VfL: „Da geht es nicht nur um drei Punkte, sondern um die Chance, einen Konkurrenten an sich heranzuziehen.“Ganz ungetrübt ist die Vorfreude auf das richtungsweisende Kräftemessen mit Wolfsburg aber nicht. Schließlich muss der BVB ohne Abwehrchef Mats Hummels planen. Der Weltmeister von 2014 sah gegen Union in der 72. Minute nach einem Foul an Musa weit außerhalb der Gefahrenzone die fünfte Gelbe Karte und ist deshalb für ein Spiel gesperrt. Viel wird in Wolfsburg davon abhängen, ob Hummels adäquat ersetzt werden kann.