Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Fotograf des DDR-Alltags gestorben

Erasmus Schröter wurde 65 Jahre alt

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Leipzig/Jena.

Der Fotograf Erasmus Schröter ist tot. Der 1956 in Leipzig geborene Künstler starb in der Nacht zum vergangene­n Sonntag in seiner Heimatstad­t. Das teilte seine Frau, die Malerin und Grafikerin Annette Schröter, mit.

Schröter studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Das Künstlerpa­ar verließ die DDR 1985 aus Protest gegen die politische­n Verhältnis­se und zog nach Hamburg. Dort arbeitete Schröter auch für Medien wie die Magazine „Stern“, „Spiegel“und „Art“. 1997 kehrten Erasmus und Annette Schröter nach Leipzig zurück. Er war dort zwischenze­itlich auch Gastprofes­sor an seiner früheren Hochschule.

Ob junge Disco-Besucher, menschenle­ere Straßen oder Mode einer Designerin, die zur staatsfern­en Kunstszene der DDR gehörte: Viele Arbeiten des Fotografen bieten Einblicke in das Leben östlich der Mauer. Nach dem Mauerfall fotografie­rte Schröter etwa junge Menschen auf dem Wave-GotikTreff­en oder posierte in Hasenkostü­men mit seiner Frau an verschiede­nen Orten.

Erasmus Schröters Werke waren nicht nur in zahlreiche­n Museen und Galerien in Deutschlan­d von München über Köln bis Erfurt zu sehen, sondern auch bei vielen internatio­nalen Ausstellun­gen, vor allem in England und Kanada. Etliche Einzelauss­tellungen hatte er in Deutschlan­d, wie 2019 in der Kunstsamml­ung Jena. Regelmäßig zeigten Erasmus Schröter und seine Frau ihre Arbeiten gemeinsam, etwa 2018 im Leipziger Museum der bildenden Künste.

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FOTO: CHRISTOPH BUSSE/LEIPZIG/ANNETTE SCHRÖTER/DPA
Erasmus Schröter FOTO: CHRISTOPH BUSSE/LEIPZIG/ANNETTE SCHRÖTER/DPA

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