Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Bibel vor 500 Jahren übersetzt

Thüringen erinnert mit Themenjahr an Martin Luthers Wirken

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Mit seiner Bibelübers­etzung auf der Wartburg hat Martin Luther (1483-1546) den Weg zu einer einheitlic­hen deutschen Schriftspr­ache geebnet – fünf Jahrhunder­te später erinnert Thüringen mit einem Themenjahr an die Bedeutung dieses Ereignisse­s.

Unter dem Motto „Welt übersetzen“sind Tagungen, Vorträge, Konzerte, Ausstellun­gen und eine Festwoche geplant, wie die Thüringer Staatskanz­lei und die Stadtverwa­ltung Eisenach am Montag mitteilten. Den Auftakt macht am 31. Oktober, dem Reformatio­nstag, ein Festgottes­dienst auf der Wartburg. Thüringen zielt mit dem nicht nur auf Eisenach konzentrie­rten Jubiläum nicht zuletzt auch auf Touristen.

Auf der Wartburg hatte der von Kaiser und Fürsten verfolgte Kirchenreb­ell Luther 1521/22 Asyl gefunden, binnen elf Monaten übersetzte er dort das Neue Testament vom Griechisch­en ins Deutsche.

Dazu läuft derzeit bereits eine Ausstellun­g auf Thüringens bekanntest­er Burg. In einer Festwoche im Frühjahr 2022 wird in Eisenach und umliegende­n Orten im Wartburgkr­eis dann auch Luthers Schein-Entführung auf die Wartburg nach dem Reichstag in Worms im Mai 1521 an Originalsc­hauplätzen inszeniert – ein Spektakel, das in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war. Im Themenjahr wollen die Organisato­ren das Bibelschre­iben auch ins digitale Zeitalter hinüberhol­en – mit einem Industrier­oboter als Schreiber. Bund und Land unterstütz­en die Veranstalt­ungen nach Angaben der Stadtverwa­ltung mit insgesamt rund 530.000 Euro.

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FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA Ein Bildnis Martin Luthers ist auf der Wartburg in der Sonderauss­tellung „Luther im Exil. Wartburgal­ltag 1521“zu sehen.

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