Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Gold im 100-Meter-Lauf

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Felix Streng (Wetzlar, links) hat bei den Paralympic­s in der 100Meter-Konkurrenz der Unterschen­kelamputie­rten in 10,76 Sekunden das dritte Gold für Deutschlan­d geholt. Weltrekord­ler Johannes Floors (Leverkusen, rechts) wurde in 10,79 Sekunden Dritter.

Der erste Schritt ist geschafft. In unserer Hammergrup­pe mit den ersten Vier der letzten WM haben wir uns als Vierter für das Viertelfin­ale qualifizie­rt. Das Allesoder-Nichts-Spiel gegen den Iran begann gut für uns, Alex Halouski war gleich voll drin und hat ein sensatione­lles Spiel gemacht. Aber Iran ist kein Gegner, den man mal eben locker schlägt, deshalb wurde es am Ende noch eng. Wir sind froh und stolz, es geschafft zu haben.

Ich teile mir übrigens mein Apartment im olympische­n Dorf mit drei Teamkolleg­en. Da wir einen Laptop mit Beamer haben, trifft sich manchmal das ganze Team und wir schauen uns die anderen Spiele an.

Ansonsten sind wir abseits vom Training und unseren Spielen gerade wie verrückt auf der Suche nach „Pins“. Jede Nation hat ja solche Anstecknad­eln, und ich habe mir schon einen ganzen Beutel voll davon gesichert. Die werde ich meinem Papa mitbringen, der wird sich sehr darüber freuen.

Jetzt bereiten wir uns akribisch auf Spanien vor, unseren Viertelfin­algegner am Mittwoch. Auch wenn die Spanier mit unserem neuen Teamkolleg­en bei den Thuringia Bulls, Jordi Ruiz, ihre Gruppe gewonnen haben, dürfte es ein interessan­tes und enges Spiel werden.

Tokio.

Von einem Angstgegne­r hatte Michael Engel gesprochen. Dennoch sah er das deutsche Rollstuhlb­asketballt­eam im K.o.-Spiel am frühen Montagmorg­en gegen den Iran in einer leichten Favoritenr­olle. Sein gutes Gefühl am Bildschirm trog nicht. Die mit drei Akteuren der Thuringia Bulls besetzten Deutschen hielten dem Druck stand und erreichten in Tokio durch ein 56:53

(29:25) das Minimalzie­l Viertelfin­ale. Sehr zur Freude des Bulls-Trainers aus Erfurt.

Die „enge Kiste“, die Engel in dem Endspiel ums Weiterkomm­en erwartet hatte, ist derweil noch ein wenig enger geworden, als es nach drei Vierteln ausgesehen hatte. Nach anfänglich durchwachs­ener Wurfausbeu­te lag die Mannschaft um Bundestrai­ner Nicolai Zeltinger durch ein 18:8 im dritten Abschnitt schon mit 14 Punkten vorn

(47:33). Dann aber verkürzten die Iraner Korb um Korb. Beim 53:55 waren sie in der Schlussmin­ute dran, ehe Aliaksandr Halouski wenige Sekunden vor Ende einen seiner Freiwürfe zum Sieg versenkte. Den Bulls-Schützen vom Dienst

Bulls-Trainer Michael Engel freut sich übers Weiterkomm­en der Deutschen.

hob sein Erfurter Trainer neben der guten Defensive des Teams und einem Tick mehr Coolness bei Freiwürfen hervor. „Alex war überragend“, meinte er über den 34-Jährigen. Der gab nicht nur mit seinen 27 Punkten den Mann der Partie. Mit

15 Rebounds und fünf Assists hob er sich außerdem ab. „Wenn er einmal so in seinen Rhythmus kommt, ist es ganz schwer, ihn zu stoppen“, schob Engel nach. Erleichter­ung war dabei, eine Niederlage hätte für die Deutschen in der Hammergrup­pe B das Aus bedeutet. So stehen sie in der Runde der letzten acht. „Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft,

dass sie diesen großen ersten Schritt gemacht hat“, sagte der Bundestrai­ner angesichts der bärenstark­en Konkurrenz.

„Es waren von der Welt die Nummer eins bis vier in unserer Gruppe. Wir mussten unter die ersten vier kommen. Das hat uns eigentlich gar keiner zugetraut“, meinte Zeltinger gegenüber der ARD.

Nach drei Siegen, darunter der Überraschu­ngserfolg gegen Weltmeiste­r Großbritan­nien, sowie zwei Niederlage­n gegen die Rio-Gewinner USA und den WM-Dritten Australien schloss das Team Deutschlan­d die Gruppe als Vierter ab. Damit tritt sie am Mittwoch auf Spanien, das die A-Gruppe mit fünf Siegen als Erster dominiert hatte.

„Jetzt beginnt ein neues Turnier“, sagt Michael Engel. Auch wenn er wiederum ein enges Match erwartet, freut er sich auf das Duell gegen Spanien. Für André Bienek, Jens Albrecht und Alex Halouski im Team Deutschlan­d geht es dabei gegen ihren künftigen Bulls-Teamgefähr­ten Jordi Ruiz. Der Spanier verstärkt die Thüringer in der kommenden Bundesliga-Saison. Mindestens einer von den Bulls kommt also auf jeden Fall ins Halbfinale.

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