Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
US-Konzern übernimmt Telekomausrüster
Meininger Unternehmen Adva Optical wird mit 760.000 Millionen Euro bewertet
Der US-Konzern Adtran will den Telekomausrüster Adva Optical übernehmen. Bei dem angestrebten Zusammenschluss wird Adva mit knapp 760 Millionen Euro bewertet, wie die Unternehmen mitteilten. Adva ist ein Anbieter von Glasfasernetzen und hat seinen rechtlichen Sitz sowie eine Produktionsstätte in Meiningen.
„Der beabsichtigte Zusammenschluss ist eine einmalige Chance, die komplementäre Struktur unserer Kunden und Produktportfolios sowie die Kompatibilität der Geschäftskultur unserer beiden Unternehmen zu nutzen“, sagt Adva-Geschäftsführer Brian Protiva, der künftig stellvertretender Vorstandsvorsitzender sein soll. „Wir freuen uns, unsere Kräfte zu bündeln und ein Weltklasseteam mit hervorragender Technologiekompetenz und Kundenorientierung zu bilden.“
Die Übernahme soll über einen Aktientausch erfolgen, dabei sollen Adva-Aktionäre für jedes Papier 0,8244 Aktien des fusionierten Unternehmens erhalten. Die Adtran-Aktien würden im Verhältnis eins zu eins in Aktien der neuen Holdinggesellschaft eingetauscht.
Sollten sämtliche Adva-Aktionäre das Angebot annehmen, wären nach Vollzug die Adva-Aktionäre mit etwa 46 Prozent und die AdtranAktionäre mit etwa 54 Prozent am fusionierten Unternehmen beteiligt. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 70 Prozent. Dabei hat sich Adtran bereits die Unterstützung des Aktionärs Egora gesichert, der
13,7 Prozent an Adva hält. Vorstand und Aufsichtsrats von Adva begrüßen das Angebot, wie es weiter hieß.
Der Vollzug der Transaktion wird im zweiten oder dritten Quartal
2022 erwartet und muss noch von den Behörden genehmigt werden. Das zusammengeschlossene Unternehmen soll unter dem Namen Adtran Holdings geführt werden und seine globale Firmenzentrale in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama haben. Die europäische Zentrale soll sich in Planegg/Martinsried bei München befinden.