Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Klartext - Leser haben das Wort
Zur E-Mobilität schreibt ein Leser unter anderem:
Für mich ist diese Form der Fortbewegung nach wie vor ein hysterisch hochgespieltes Mogelpaket. Ich fahre zeitweise einen Golf GTE, sicher ein schönes Auto, nur die angegebene Akkureichweite wird nicht mal zur Hälfte erreicht.
Die technische Entwicklung ist so weit fortgeschritten, dass sehr saubere Diesel gebaut werden können. Der Bericht eines Automagazins vor einiger Zeit hat in der Innenstadt von Düsseldorf den Nachweis erbracht, das aus einem Dieselmotor der neuesten Generation von VW bessere Luft aus dem Auspuff kam, wie vorher an einer Messstelle gemessen.
Für mich ist die E-Mobilität noch lange nicht wirklich zu Ende gedacht und die E-Autofahrer sind daher bis auf weiteres nicht wirkliche Umweltschützer, vielmehr Menschen, die auf einen fahrenden Zug aufgesprungen sind, ohne dessen Zielbahnhof zu kennen.
W. Schlenstedt, Weimar
Nachdem ein Leser auf Louis Fürnbergs Schattenseiten hinwies, schreibt ein anderer Leser:
Louis Fürnberg war zweifelsohne ein überzeugter Kommunist, der dem Stalinkult anhing. In wieweit er diese Haltung nach dem Sturz des Diktators auf dem XX. Parteitag der KPdSU noch aufrecht erhalten hätte, ist nicht bekannt, da er 1957 starb. Sein Lied der Partei wurde von den späteren Machthabern ideologisch bereinigt, indem der Passus „wächst von Stalin geschweißt“gestrichen wurde. Hinsichtlich der Vertreibung der Sudetendeutschen nach 1945 verwechselt der Leserbriefschreiber wohl Ursache und Wirkung. Waren es doch der Naziführer Henlein und seine fünfte Kolonne sowie eine übergroße Zahl Sudetendeutscher, die nach dem bejubelten Anschluss Österreichs auch „heim ins Reich“wollten, die der 1938 erfolgten Annexion des Sudetengebietes und kurz darauf der Tschechei den Boden bereiteten. Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten wurde in Potsdam auch von den Westalliierten mit beschlossen. Völlig absurd finde ich, in diesem Zusammenhang die Vertreibung der Sudetendeutschen als rassistische Aktion zu bezeichnen.
Der Schreiber zielt auf die Beseitigung des Fürnberg-Denkmals in Weimar ab, ganz im Sinne der momentanen Debatte um cancel culture und verändertes Geschichtsbewusstsein. Ich frage mich, wie weit der Drang der Selbstzerstörung noch gehen wird. Im Übrigen, Weimar beherbergte nicht nur ein Stalinsches Internierungslager, sondern auch ein nationalsozialistisches Konzentrationslager. Wolfgang Reise, Erfurt